Pommelsbrunn: "PEZ Döner" öffnet nach Erdbeben-Schock wieder - ungewöhnliche Bitte an Kunden
Autor: Daniel Krüger
Pommelsbrunn, Mittwoch, 15. Februar 2023
Die Betreiberin des "PEZ Döner" in Pommelsbrunn hat bei dem Erdbeben in der Türkei beide Eltern verloren und verbrachte eine Woche unter dramatischen Umständen vor Ort. Nun öffnet der Imbiss wieder - an die Kundschaft gibt es eine ungewöhnliche Bitte.
- Pommelsbrunn: Erdbeben-Schock für Betreiber des "PEZ Döner"
- Eltern der Chefin "unter Schutt" begraben - nach über drei Tagen tot geborgen
- Tiefe Trauer um Angehörige - "tut im Herzen weh"
- Döner-Imbiss öffnet wieder - Betreiber mit besonderer Bitte an Kundschaft
Bei dem schweren Erdbeben in der Südosttürkei und im syrischen Grenzgebiet am 6. Februar sind über 40.000 Menschen ums Leben gekommen. Darunter waren auch die Eltern der Betreiberin des "PEZ Döner" aus Pommelsbrunn (Nürnberger Land), Zahira Al, die ihr Geschäft sofort geschlossen hatte. Wie Junior-Chef Firat Al gegenüber inFranken.de berichtet hatte, war seine Mutter direkt am Tag nach dem Erdbeben in die Heimatstadt Elbistan geflogen, um dort die Beisetzung zu organisieren. Dabei erlebte sie Unfassbares. Nun hat der Döner-Imbiss angekündigt, wieder zu öffnen. Allerdings haben die Betreiber eine besondere Bitte an die Kundschaft.
Update vom 15.02.2023: "Bitten Sie aber" - Pommelsbrunner Döner-Imbiss wendet sich mit Anliegen an Kunden
Der "PEZ Döner" in Pommelsbrunn wurde nach dem Erdbeben-Schock für die Betreiberfamilie Al vorübergehend geschlossen. Chefin Zahira Al hatte insgesamt eine Woche in der türkischen Stadt Elbistan verbracht, um dort die Beisetzung ihrer ums Leben gekommenen Eltern zu organisieren und die Verwandtschaft vor Ort zu unterstützen, wie Sohn Firat Al gegenüber inFranken.de erzählte. Dabei hätte die Imbiss-Betreiberin und ihr Mann bei eiskalten minus 15 Grad in einem Zelt und im Auto schlafen müssen, da es keine Unterkünfte in der völlig zerstörten Stadt gegeben habe.
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Seine Großeltern hätten sich bei dem schrecklichen Beben aufgrund ihres Alters nicht rechtzeitig aus dem Haus retten können und seien dann nach mehreren Tagen tot aus den Trümmern geborgen worden, hatte Firat Al geschildert. Der 30-Jährige stand noch Tage nach dem dramatischen Ereignis unter Schock, darüber zu sprechen, sei ihm derzeit nur schwer möglich. Seine Eltern waren am Dienstagvormittag (14. Februar 2023) wieder nach Pommelsbrunn zurückgekehrt.
Nun hat der Döner-Imbiss in den sozialen Medien angekündigt, trotz des schlimmen Verlusts und der Trauer am Donnerstag (16. Februar 2023) wieder zu öffnen. Die Reaktionen der Kundschaft auf das Unglück waren enorm zahlreich, viele Menschen wünschten der Familie Kraft. Jetzt reagieren die Betreiber in dem Statement mit einem besonderen Wunsch an die Kundschaft: "Wir danken Ihnen für Ihr Mitgefühl und Beileid, bitten Sie aber, nicht über das Thema Erdbeben zu reden", heißt es.
Erstmeldung vom 13.02.2022: "Konnten es nicht realisieren": Großeltern von Dönerladen-Betreiber nach über drei Tagen aus Schutt geborgen
Firat Al steht noch immer unter Schock. Für den 30-Jährigen und seine Mutter Zahira, die den "PEZ Döner" in Pommelsbrunn betreiben, ist seit dem Montag vor einer Woche (6. Februar 2023) nichts mehr, wie es vorher war. In den frühen Morgenstunden erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,4 die Südosttürkei und Teile Syriens, es gab zahlreiche Nachbeben.
Auch die Stadt Elbistan mit rund 140.000 Einwohnern war betroffen. "Gegen Mittag kam mein Vater mit Panik in den Laden und hat zu meiner Mutter gemeint 'Zeliha, mach sofort den Laden zu, in Elbistan gab es ein starkes Erdbeben. Das Haus von uns ist eingestürzt, und deine Eltern sind unter dem Schutt begraben'", erzählt Al.