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Pimkie insolvent: Fast die Hälfte aller Filialen schließt - 150 Mitarbeiter verlieren Job


Autor: Ralf Welz, Clara Maria Wimmer

Nürnberg, Mittwoch, 27. Januar 2021

Die Modekette Pimkie ist insolvent. Mehr als die Hälfte der 75 deutschen Filialen soll schließen. Rund 150 Mitarbeiter sind davon betroffen. Allein in Franken betreibt der Einzelhändler aktuell zehn Geschäfte.
Die Modekette Pimkie ist wirtschaftlich schwer angeschlagen. Knapp die Hälfte der 75 Filialen in Deutschland soll nun schließen. Von der Maßnahme werden rund 150 der 350 Mitarbeiter betroffen sein. Symbolfoto: Orna Wachman/Pixabay


Modekette Pimkie insolvent - 150 Angestellte werden entlassen: Bereits im September 2020 musste der Moderiese Pimkie beim Amtsgericht Offenburg Insolvenz anmelden. Nun soll knapp die Hälfte der 75 Filialen in Deutschland schließen. Von der Maßnahme werden rund 150 der 350 Mitarbeiter betroffen sein, berichtet das Fachmagazin "Textilwirtschaft".

Bei der Gläubigerversammlung der deutschen Betreibergesellschaft Framode wurden die Insolvenz-Maßnahmen demnach einstimmig durchgewunken, heißt es. Durch die Schließung von fast der Hälfte aller Stores will das Unternehmen den größeren Teil der 75 Filialen in Deutschland retten.

Pimkie in der Insolvenz: Corona-Krise belastet Modekette stark

Ein Entgegenkommen gab es offenbar vonseiten mancher Vermieter. "Ohne die teilweise sicher schmerzhaften Anpassungen der Standortmieten hätte die weitere Existenz von Pimkie in Deutschland zweifellos infrage gestanden", zitiert die "Frankfurter Neue Presse" Pimkie-Geschäftsführer Patrick van der Linden auf Grundlage des "Textilwirtschaft"-Berichts. Man wolle das Schutzschirmverfahren nun nutzen, um seine digitale Präsenz weiter auszubauen. 

"Wie bei vielen Unternehmen in unserer Branche hat die Corona-Pandemie Pimkie in ganz Europa stark belastet. Die Restrukturierung ermöglicht uns nun, in Deutschland mit über vierzig Stores präsent zu bleiben", ergänzt Prokurist und Country Sales Manager Patrik Mesa Raya.

Seit 1988 ist die Framode GmbH aus dem baden-württembergischen Willstätt für die Pimkie-Filialen in Deutschland verantwortlich. Aktuell gibt es hierzulande 75 Läden. Der Jahresumsatz belief sich laut einem Bericht des "Handeljournals" im Geschäftsjahr 2019 auf knapp 50 Millionen Euro. Im Herbst 2020 hatte Framode beim zuständigen Amtsgericht in Offenburg ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Für die gut 350 Angestellten in Deutschland hatte damit das große Zittern begonnen.

Pimkie meldet Insolvenz an - Läden in Franken vor dem Aus?

Pimkie hat sich vor allem als Marke für jugendliche Damenoberbekleidung einen Namen gemacht. Neben Deutschland ist der Moderiese in den meisten Ländern Europas vertreten. Der Firmensitz des Familienunternehmens liegt im nordfranzösischen Villeneuve-d’Ascq nahe Lille. 

Pimkie ist auch innerhalb Frankens an mehreren Standorten vertreten - so unter anderem in Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Coburg, Bayreuth, Schweinfurt und Würzburg. Allein in Nürnberg gibt es drei Geschäfte.

Diese Pimkie-Filialen gibt es in Franken

 

Nürnberg

  • Breite Gasse 59-61
    90402 Nürnberg
    0911 2019730

  • "Mercado"
    Äußere Bayreuther Straße 8
    90491 Nürnberg
    0911 56772503

  • "Franken-Center"
    Glogauer Straße 30-38
    90473 Nürnberg
    0911 8002361

 

Erlangen

  • "Erlangen Arcaden"
    Nürnberger Straße 7
    91052 Erlangen
    09131 5302565

 

Bamberg

  • Grüner Markt 22
    96047 Bamberg
    0951 9230500

 

Hallstadt

  • "Market"
    Michelinstraße 142
    96103 Hallstadt
    0951 4077920

 

Coburg

  • Spitalgasse 25
    96450 Coburg
    09561 234793

 

Bayreuth

  • "Rotmain-Center"
    Hohenzollerring 58
    95444 Bayreuth
    0921 761984

 

Würzburg

  • Schönbornstraße 6
    97070 Würzburg
    0931 3044829

 

Schweinfurt

  • "Stadtgalerie Schweinfurt"
    Gunnar-Wester-Straße 10
    97421 Schweinfurt
    09721 1882960

Reger Wettbewerb: C&A, Zara und H&M als schärfste Konkurrenten

Pimkies Zentrallager befindet sich in Willstätt bei Offenburg in Baden-Württemberg. Das Modeunternehmen beschäftigt insgesamt etwa 6300 Mitarbeiter. Zu Pimkies stärksten Konkurrenten zählen Filialisten wie C&A, Zara und insbesondere H&M. Auch die Modekette H&M hat indes bekannt gegeben, in Deutschland 800 Stellen zu streichen. Laut Medienberichten sollen dabei vor allem Mütter und Väter im Fokus stehen.

"Die Kundin in den Mittelpunkt jeder unserer Handlungen und Berufe stellen, ihr Kollektionen und einen Stil anbieten, die zu ihr passen, mit Spaß und Entschlossenheit arbeiten, bis volle Zufriedenheit erreicht ist“, heißt es in einer Stellenausschreibung  auf der deutschen Webseite von Pimkie, "genau das ist das Pimkie-Abenteuer.“ Für welche der insgesamt 75 Filialen in Deutschland dieses Abenteuer nun weitergeht und für welche nicht, ist indes noch ungewiss.

Die fränkische Modekette Adler hat unlängst ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt. Auch hier wird als Grund der Corona-Lockdown genannt. Das Unternehmen betreibt 170 Filialen.