Tiergarten Nürnberg: Pause in der Delfinlagune
Autor: Irmtraud Fenn-Nebel
Nürnberg, Dienstag, 08. November 2016
Nach jahrelangem Tauziehen wird endlich das undichte Becken in der Nürnberger Delfinlagune repariert. Deshalb fallen derzeit die Präsentationen aus.
Kaum war im Juli 2011 die Delfinlagune im Nürnberger Tiergarten eröffnet worden, gab es Probleme: Aus einer undichten Fuge in der Anlage schwappte Salzwasser ins Erdreich und richtete Schäden in einem Waldstück des Zoos an. Folge waren eine Reihe von Gutachten, Schuldige wurden gesucht, die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Während die rechtlichen Verfahren noch in der Schwebe sind, starteten jetzt immerhin die Praktiker ihre Arbeit: Die Lagune wird repariert.
Wegen der Bauarbeiten können vorläufig keine Präsentationen in der Anlage stattfinden. "Nach dem Austreten des Salzwassers haben wir lokalisiert, dass eine Fuge zwischen Plattenbelag und Becken nicht wasserdicht verschlossen ist", sagt Dag Encke, Direktor des Tiergartens. Als Notmaßnahme sei der Wasserspiegel in der Lagune abgesenkt worden, danach hätte es keine weiteren Schäden gegeben.
Arbeiten sollen zügig vonstatten gehen
Parallel sei nach Lösungen für die Reparatur des Beckens gesucht worden, wofür man mehrere Verfahren getestet habe. Schon vor einem Jahr hat sich Encke zufolge eine Option als erfolgversprechend abgezeichnet, die jetzt auch umgesetzt wird: Die Beckenkopfanlage werde mit einem Quellband abgedichtet. "Da die Arbeiten wetterabhängig sind, ist es noch nicht vorhersehbar, wann sie abgeschlossen werden können", sagt Tiergarten-Sprecherin Nicola Mögel. "Wir gehen aber davon aus, dass sie zügig vonstatten gehen".Während des Umbaus ändere sich Encke zufolge für die Besucher wenig. "Lediglich das Wasser im großen Becken wird ein bisschen abgesenkt, damit an der Fuge gearbeitet werden kann." Und natürlich sei das Becken tierfrei. Dafür seien die Delfine in den beiden anderen Becken der Lagune zu sehen - und mit etwas Glück auch durch die Unterwasserscheibe im Tunnel unter der Lagune. Diese ist allerdings am großen Becken angebracht, "und die Delfine spielen am liebsten im kleinen Becken", sagt Direktor Encke. Das heißt, die Besucher müssten sich gedulden, bis die Delfine vorbeikommen - oder sie eben im Freien betrachten.