Druckartikel: Franken-Tatort im Klinikum Nürnberg gedreht - Präparator spielt spontan mit

Franken-Tatort im Klinikum Nürnberg gedreht - Präparator spielt spontan mit


Autor: Clara Maria Wimmer

Nürnberg, Freitag, 22. August 2025

Das Klinikum Nürnberg wurde für den Franken-Tatort jüngst zum Film-Set umfunktioniert. Spontan erhielt ein Klinik-Mitarbeiter die Chance, selbst eine Rolle zu übernehmen.


"Unsere Pathologie verwandelt sich zum Film-Set", freut sich das Klinikum Nürnberg. Denn vor Kurzem wurde hier der nächste, fränkische Tatort gedreht. Und das Krankenhaus fungiert als einer der Schauplätze: Das Institut für Pathologie auf dem Campus Nord dient dafür als Kulisse für die Rechtsmedizin. Ein besonderes Highlight: Einer der Mitarbeiter am Klinikum hat spontan sogar noch eine Rolle übernommen. Für ihn war es der erste Filmauftritt seines Lebens.

Im Franken-Tatort "Gottesgarten" gibt es ein neues Ermittler-Duo. Für die beiden deutet zunächst alles auf ein Gewaltverbrechen im Rotlichtmilieu hin. "Das Besondere: Die Spur führt die beiden in unser Klinikum Nürnberg, genauer gesagt an den Campus Nord", heißt es vonseiten des Nürnberger Klinikums. Einen Tag lang wurde das Institut für Pathologie dazu zum Film-Set umfunktioniert. "Die Stimmung im Sektionssaal ist ruhig und kühl, das Licht fällt gedämpft auf das Präparat. Doch an diesem Tag ist alles anders", schildern die Verantwortlichen.

"Text vergessen": Nürnbergs echter Präparator berichtet von seinen ersten Film-Erfahrungen

Denn in der Pathologie am Nürnberger Klinikum hatte sich ein rund 20-köpfiges Filmteam versammelt. Kameras, Licht- und Tonausrüstung wurden um den Obduktionstisch aufgestellt. "Nach mehreren Stunden steht die vermeintliche Leiche, Schauspieler Moritz Bock, auf, bedankt sich herzlich bei der Crew und verlässt gut gelaunt den Drehort." Doch es gibt noch eine weitere Besonderheit. Schon bei den ersten Besuchen fasste die Produktionsfirma einen Mitarbeiter des Klinikums ins Auge: den 52-jährigen Petr Pelikan. Er ist als Präparator in Nürnberg tätig. Nach einem Online-Casting erhielt er die Zusage und spielte für eine Filmszene spontan die Rolle des Rechtsmediziners.

Video:




"In unseren Räumen wurde schon oft gedreht", berichtet er im Nachgang. "Aber dass ich selbst im nächsten Franken-Tatort mitspiele, hätte ich nie gedacht", so Pelikan. Am 30. Juli 2025 stand also in seinem Kalender: Maske, letzte Absprachen mit dem Regisseur und Proben mit dem Ermittler Felix Voss (Fabian Hinrichs). Und dann hieß es: "Ruhe bitte, Ton läuft, und bitte!" In der Szene musste Pelikan mit Kommissar Voss über den Zustand des Mordopfers sprechen. "Immer wieder ruft der Regisseur: 'Danke, das war gut, alles zurück auf Anfang.' Etwa zehnmal wird die Szene gedreht", berichtet das Klinikum. "Am Anfang fiel es mir schwer, das Team auszublenden. Ich habe sogar kurz den Text vergessen, aber es macht wirklich Spaß", erklärt Pelikan zu seinem Debüt.

Schließlich durfte sogar auch Denis Opcin, Abteilungsleiter der Logistik am Klinikum Nürnberg, noch eine Komparsenrolle einnehmen. "Er steuert einen Transportwagen durch das Bild, kurz darauf kreuzt das Ermittler-Duo den Gang." Das Produktionsteam war mit rund 15 Fahrzeugen vor Ort - vom Van bis zum 7,5-Tonner - und rund 40 Personen arbeiteten demnach am Dreh. "Nach über 20 intensiven Drehtagen in und um Nürnberg war am letzten Tag im Klinikum Nürnberg alles im Kasten", so das Krankenhaus. Die Ausstrahlung ist für 2026 geplant, ein genauer Sendetermin steht allerdings noch aus. Mehr Nachrichten aus Nürnberg findest du in unserem Lokalressort.