Nürnberger Land: Scheuer sagt Unterstützung zu - Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale
Autor: Redaktion
Nürnberg, Montag, 16. August 2021
Der Landkreis Nürnberg kämpft schon seit vielen Jahren dafür, dass die Franken-Sachsen-Magistrale elektrifiziert und damit "zukunftsfähig" gemacht wird. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte bei einem Besuch im Landratsamt am Mittwoch, dass die Bundespolitik "weiter hinter dem Projekt" stehe.
Die Franken-Sachsen-Magistrale ist eine Bahnstrecke, die Nürnberg mit Marktredwitz und Dresden, und im weiteren Verlauf Bayern mit Sachsen und Tschechien verbindet. Sie führt durch das Pegnitztal im Nürnberger Land. Neben dem Fernverkehr – die Strecke gilt als wichtiger Bestandteil des Transeuropäischen Netzes, das Skandinavien mit dem Mittelmeer verbindet – ist sie auch für den Personennahverkehr im Landkreis "essenziell", schätzt die Verwaltung ein.
Von der Elektrifizierung der Strecke, auf der aktuell noch veraltete Dieselloks fahren und auf der nach dem Umbau moderne strombetriebene Züge fahren könnten, hänge zum Beispiel die Zukunft der Schnaittachtalbahn ab. Landrat Armin Kroder (FW) bezeichnete die Modernisierung der Strecke deswegen kürzlich als „das wichtigste Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte“. Das teilt das Landratsamt Nürnberger Land mit.
Doch die Modernisierung verzögert sich seit langem und inzwischen sind viele Komplikationen hinzugekommen, die Baukosten sind in die Höhe geschnellt. Landrat Kroder lud sich daher Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ins Landratsamt nach Lauf ein, um die Wichtigkeit der Strecke abermals deutlich zu machen und sich zu versichern, "dass die Bundespolitik nach wie vor an ihrem Plan und ihrem Versprechen festhält, die Strecke zu modernisieren und ihr damit eine Zukunft zu geben".
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Landrat Kroder begrüßte alle Anwesenden, skizzierte kurz die Geschichte der Strecke und hob die Wichtigkeit der „Lebensader des Bahnverkehrs“ im Landkreis noch einmal hervor. Norbert Dünkel (CSU) erinnerte an die Schuld gegenüber den Tschechen, die auf ihrer Seite wie vereinbart modernisiert haben und nun darauf warten, dass auf bayerischer Seite nachgezogen wird, damit ihre Elektrozüge bis Nürnberg durchfahren können.
Ob die Strecke modernisiert wird, hängt auch davon ab, ob die Bundespolitik überzeugt ist, dass sich dies wirtschaftlich lohnt. Ein übergebenes Gutachten liefert Zahlen und Berechnungen, die den großen Nutzen der Strecke noch einmal unterstreichen sollten. "Der Auftrag vom Deutschen Bundestag zur Umsetzung ist da. Jetzt gilt es noch, das Gutachten der Deutschen Bahn zur Wirtschaftlichkeit abzuwarten. Für mich ist es keine Frage mehr des Ob, sondern nur noch des Wie. Ich werde mich auch weiter für dieses wichtige Projekt stark machen", sagte Scheuer daraufhin.
Wann in welchem Gremium entschieden wird, wann die Bauarbeiten wirklich losgehen können, blieb alerdings offen, so die Behörde. Aber die "volle Unterstützung des Projekts" durch Scheuer sei für Landrat Kroder "ein großer Gewinn".