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Nürnberger Land: Belastung in Corona-Zeit - Neues Projekt soll psychisch belastete Kinder unterstützen


Autor: Redaktion

Lauf an der Pegnitz, Donnerstag, 06. Oktober 2022

Einrichtungen aus dem Nürnberger Land haben gemeinsam ein spendenbasiertes Projekt namens "Sorgenhilfee" gestartet. Dieses unterstützt psychisch belastete Schulkinder als Überbrückung zum Therapieplatz.


Das Projekt "Sorgenhilfee" wurde eingerichtet, um Kinder und Jugendliche, die unter psychischen Belastungen leiden oder bereits eine psychische Erkrankung haben, zu unterstützen. Wie das Landratsamt Nürnberger Land mitteilt, sei das Angebot kostenfrei. Es handle sich dabei um ein spendenbasiertes Gemeinschaftsprojekt vom Jugendamt des Landkreises, dem Caritasverband Nürnberger Land, dem Schulamt sowie der Gesundheitsregionplus. Initiiert wurde das Projekt demnach von Alexander Wexler.

Aus dem Anliegen des Projektinitiators Herrn Alexander Wexler, Kinder und Jugendliche aufgrund der Pandemiefolgen niederschwellige schnelle Hilfe und Unterstützung zu bieten, sei zu dem bestehenden Projekt "Nachhilfee" nun das Projekt "Sorgenhilfee" entstanden. Die psychischen Belastungen seien während der Corona-Zeit bei vielen Kindern und Jugendlichen extrem angestiegen und damit verbunden auch der Bedarf nach Hilfe und Unterstützung. Die Therapieplatzsuche sei oft mit langen Wartezeiten verbunden. Die "Sorgenhilfee" überbrücke kostenlos die Zeit (bis zu 6 Monate) bis die Kinder und Jugendlichen einen Kassentherapieplatz erhalten.

Vermittelt werden demzufolge die Plätze der Überbrückungshilfe direkt in der Schule durch die Schulpsycholog*innen und die Jugendsozialarbeiter*innen sowie dem Allgemeinen Sozialdienst des Jugendamtes Nürnberger Land. Gerade die Schulpsycholog*innen und Jugendsozialarbeiter*innen vor Ort hätten einen guten Einblick in die Situation an den einzelnen Schulen und könnten Bedarfe von Kindern und Jugendlichen schnell erkennen und weitervermitteln. Schulkinder und deren Eltern würden dann unbürokratisch und direkt an die jeweils freien Plätze vermittelt werden, die laut LAndratsamt durch den Kooperationspartner mentalis GmbH sowie örtlichen Therapeut*innen und der Erziehungs- und Jugendberatungsstelle Nürnberger Land geschaffen wurden. Das Projekt sei offiziell bereits im Juli an Grund- und Mittelschulen gestartet und werde nun aufgrund der Bedarfslage auf die weiterführenden Schulen im Landkreis Nürnberger Land ausgeweitet. Aktuell könnten insgesamt ca. 30 bis 40 Schüler*innen im Alter von 6 bis 21 Jahren versorgt werden.

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Von wem die Betroffenen psychologisch demzufolge betreut werden, sei abhängig vom Alter. Kinder von 6 bis 13 Jahren würden je nach Platzkapazität eine Behandlung durch ortsansässige Therapeut*innen erhalten. Diese fände üblicherweise unkompliziert in Präsenz statt. Darüber hinaus stehe ihnen das Angebot überbrückender Beratung über die Erziehungs- und Jugendberatungsstelle Nürnberger Land zur Verfügung. Diese arbeite ebenfalls mit ausgebildeten Psycholog*innen mit verschiedenen Weiterbildungsrichtungen.

Jugendliche ab 13 Jahren werden laut Landratsamt vom Kooperationspartner mentalis GmbH betreut. Auch hier kämen ausschließlich ausgebildete Psycholog*innen zum Einsatz. Die Zusammenarbeit erfolge durch wöchentliche Tele-Coachings. Elterngespräche seien, soweit sinnvoll, in Abständen von 4 Wochen möglich. Zu einem späteren Zeitpunkt sei auch die Einbindung einer innovativen App angedacht.

Für eine Vermittlung der Einzelfälle sei keine ärztliche Vorversorgung oder eine bestehende therapeutische Anbindung notwendig. Die Einschätzung erfolge ausschließlich durch die Fachkräfte vor Ort. Die sorgeberechtigten Eltern könnten sich nach der Zuweisung zu einem Überbrückungsangebot eigenverantwortlich bei der jeweiligen Stelle melden. Die Zustimmung der Eltern sei für diese Maßnahme generell notwendig.

Das Projekt "Sorgenhilfee" arbeite auf Spendenbasis. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, könne über den Caritasverband im Landkreis Nürnberger Land e.V. spenden (Spendenzweck: "Sorgenhilfee", Spendenkonto: IBAN DE42 7605 0101 0240 1156 00).