Das Nürnberger Jugendamt sucht händeringend nach Pflegefamilien. Diese sollen Kinder aufnehmen, die nicht bei ihren leiblichen Eltern bleiben können. Symbolfoto: ia_64/Adobe Stock
Das Nürnberger Jugendamt sucht händeringend nach Pflegefamilien. In solchen kommen vor allem Kinder unter, die nicht bei ihrer leiblichen Familie aufwachsen können. Die Corona-Pandemie hat die ohnehin schon angespannte Lage zusätzlich verschärft.
Das Nürnberger Jugendamt sucht händeringend nach Pflegefamilien, die Kinder aufnehmen, die nicht bei ihrer leiblichen Familie bleiben können. Die Corona-Krise hat die ohnehin schon prekäre Situation zuzüglich verschärft. Seit der Pandemie verbringen Familien viel Zeit zu Hause, oft auf engstem Raum. Gerade in instabilen Familien sind Konflikte hierbei programmiert. Bisweilen kommt es auch zu körperlicher oder seelischer Gewalt. Die großen Verlierer sind hierbei stets die Kleinsten innerhalb der Familie: die Kinder.
"Das ist jetzt der Schub nach Corona", bestätigt Christine Hofmann von der Fachstelle Vollzeitpflege im Nürnberger Jugendamt im Gespräch mit inFranken.de. Sie und ihre Kollegen suchen deshalb unter Hochdruck Pflegeeltern, die sich der Aufgabe stellen wollen, Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen bei sich aufzunehmen, sie zu versorgen und zu erziehen. Die Warteliste der Fachstelle Vollzeitpflege umfasst aktuell rund 25 Kinder, die ein neues Zuhause benötigen - entweder vorübergehend oder sogar auf Dauer.
"Das bedeutet, dass wir Kinder innerhalb weniger Stunden aus einer Notsituation herausholen"
Pflegekinder können Babys, Kleinkinder, Schüler oder Jugendliche sein, die zeitweilig - oder auch dauerhaft - nicht bei ihren Eltern leben können. Sie stammen in der Regel aus Familien, die häufig durch Krisen oder Probleme belastet sind. Ihre Eltern sind vielfach alkoholkrank oder drogenabhängig. Gerade Heranwachsende aus solchen Milieus brauchen Menschen, die sich zuverlässig und liebevoll um sie kümmern und sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Nicht selten müssen die betroffenen Mädchen und Jungen dabei von jetzt auf gleich aus ihren leiblichen Familien genommen werden - um sie beispielsweise vor einer akuten Gefahr zu bewahren.
sich vorstellen können, Kinder für eine bestimmte Zeit oder auf Dauer bei sich aufzunehmen
genügend Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen in die Bedürfnisse von Kindern haben
Verständnis für andere Lebensumstände aufbringen
bereit sein zur Zusammenarbeit mit den Eltern des Kindes und mit dem Jugendamt sowie anderen sozialen Diensten
sich nicht leicht aus der Ruhe bringen lassen
in stabilen und gesicherten familiären und finanziellen Verhältnissen leben
über ausreichend Wohnraum verfügen
Für Menschen, Familien und Paare, die sich für das Thema Vollzeitpflege interessieren, veranstaltet das Jugendamt Nürnberg an den beiden Donnerstagen 25. Juni und 16. Juli jeweils von 19 bis 21 Uhr einen Informationsabend. Im Mittelpunkt stehen hierbei neben den rechtlichen Grundlagen vor allem die Bedürfnisse eines Pflegekinds. Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl erforderlich.
Weitere Informationen und Auskünfte erteilt die Fachstelle Vollzeitpflege des Nürnberger Jugendamts: