Nürnberg: Waffenverbot am Hauptbahnhof - Polizei zieht Bilanz
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Nürnberg, Dienstag, 04. Juli 2023
Eine Untersuchung hat ergeben, dass der Nürnberger Hauptbahnhof zu den Standorten mit der höchsten Kriminalitätsdichte in Deutschland zählt. Die Bundespolizei hat daher während des vergangenen Wochenendes zeitweise das Mitführen bestimmter Gegenstände verboten. Nun zieht die Polizei Bilanz.
Update vom 04.07.2023, 7.28 Uhr: Kontrollen am Nürnberger Hauptbahnhof - Zahlreiche Gesetzesverstöße festgestellt
Die Bundespolizei hat am Wochenende bei 1250 Personen die Einhaltung des Verbots gefährlicher Gegenstände im Hauptbahnhof Nürnberg kontrolliert. Bei 27 von ihnen seien Messer und andere potenzielle Schlag- und Stichgegenstände sichergestellt worden. In einigen Fällen handle es sich dabei um Verstöße gegen das Waffengesetz, teilte die Polizei am Montag mit. Außerdem seien 28 zur Fahndung ausgeschriebene Personen aufgegriffen worden. Es seien auch mehrere Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und andere Straftaten und Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden.
Der Nürnberger Hauptbahnhof gehörte 2022 zu den drei Bahnhöfen, an denen die Bundespolizei die meisten Sexualdelikte, Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikte erfasst hat. Vom 30. Juni bis zum 3. Juli war das Mitführen von Messern, Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stich- und Stoßwaffen zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr verboten.
Originalmeldung vom 01.07.2023, 15.07 Uhr: Waffenverbot am Nürnberger Hauptbahnhof dieses Wochenende: Diese gefährlichen Gegenstände stehen auf der Tabu-Liste
Am Nürnberger Hauptbahnhof wird vom 30. Juni bis zum 3. Juli das Mitführen gefährlicher Gegenstände verboten. Das teilte die Bundespolizei am Freitag mit. Der Hauptbahnhof der Franken-Metropole gilt seit längerer Zeit als Kriminalitätsschwerpunkt und als einer der Bahnhöfe mit der bundesweit höchsten Kriminalitätsdichte. Das Verbot gelte jeweils für die Zeit zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr.
Unter die Allgemeinverfügung der Bundespolizei fallen etwa Messer, Schusswaffen, Schreckschusswaffen sowie Hieb-, Stich- und Stoßwaffen. Ziel sei es, das Begehen von Gewaltstraftaten zu verhindern sowie Reisende und Polizeibeamte vor Angriffen zu schützen.
Nürnberger Hauptbahnhof ist Kriminalitätsschwerpunkt
Nach Auskunft der Bundespolizei gibt es keinen konkreten Anlass für die Auswahl des Zeitraumes. Es sei aber aufgefallen, dass im ersten Quartal des laufenden Jahres 16 Gewaltdelikte im Hauptbahnhof verübt wurden, bei denen gefährliche Gegenstände eine Rolle spielten. Dies bedeutet einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent.
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Der Nürnberger Hauptbahnhof gehörte laut einer Auskunft des Deutschen Bundestages 2022 zu den drei Bahnhöfen, an denen die Bundespolizei die meisten Sexualdelikte, Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikte erfasst hat. Dabei gehört Nürnberg nicht zu den am stärksten frequentierten Bahnhöfen Deutschlands. Deutsche Bahn, Stadt Nürnberg und Polizei diskutierten daraufhin verschiedene Sicherheitskonzepte. Unter anderem wird auch die US-Militärpolizei inzwischen zu Patrouillen am Hauptbahnhof eingesetzt.
In der Allgemeinverfügung werden alle Gegenstände verboten, die erhebliche Verletzungen herbeiführen können.