Nürnberg: Wohnungskonzern Vonovia will Heizungen herunterdrehen - viele Haushalte in Franken betroffen
Autor: Daniel Krüger
Nürnberg, Sonntag, 10. Juli 2022
Der Wohnungskonzern Vonovia hat angekündigt, die Raumtemperatur von Wohnungen nachts auf maximal 17 Grad abzusenken. Damit sollen Heizkosten begrenzt werden - viele Haushalte im Raum Nürnberg sind betroffen.
- Wohnungskonzern Vonovia senkt Raumtemperatur nachts auf 17 Grad
- "Optimierter Betrieb unserer Anlagen": Drosselung soll Heizkosten eindämmen
- Knapp 3000 Haushalte im Raum Nürnberg betroffen
- Ist das erlaubt? Mieterbund mit klarer Äußerung
Der größte Immobilienkonzern des Landes, Vonovia, will zur Reduktion des Gasverbrauchs die Heizungstemperatur der Gas-Zentralheizungen in der Nacht absenken. Die Leistung werde zwischen 23 und 6 Uhr auf 17 Grad Raumtemperatur reduziert, teilte das Unternehmen mit.
Vonovia-Mieter haben nachts nur noch 17 Grad - Wohnungskonzern drosselt Heizungen
Tagsüber werde wie gewohnt geheizt. Auch die Warmwasserversorgung sei von diesem Schritt nicht betroffen. "Wir leisten einen Beitrag zur Erdgaseinsparung durch optimierten Betrieb unserer Anlagen", sagte Unternehmenssprecher Matthias Wulff gegenüber der Sächsischen Zeitung.
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Die Umstellung der Heiztemperatur soll nach Unternehmensangaben im Rahmen der Routinewartung der Heizungsanlagen vor Beginn der Heizperiode erfolgen. In einem Mieteraushang betonte Vonovia, das Unternehmen wolle mit diesem Schritt als "verantwortungsvoller Vermieter" dazu beitragen, Gas einzusparen und die Heizkosten zu begrenzen.
Durch die Nachtabsenkung würden bis zu acht Prozent des Heizaufwands eingespart. Vonovia besitzt mehr als 550.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Hinzu kommen rund 72.500 verwaltete Wohnungen. Vonovia vermietet nach eigenen Angaben 2765 Wohnungen in der Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen.
Mieterbund-Chef findet klare Worte - 20 Grad Mindesttemperatur?
Aber ist das überhaupt erlaubt? "Das ist unzulässig", so die klare Aussage des Vorsitzenden des Deutschen Mieterbunds Nordrhein-Westfalen, Hans-Jochem Witzke gegenüber der Tagesschau.
Zwar schreibe kein Gesetz die Minimaltemperatur vor, doch es existierten mehrere richterliche Entscheidungen, die besagten, dass der Vermieter eine Temperatur von mindestens 20 Grad vorhalten müsse.