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Nürnberg: Verdi ruft die Beschäftigten der Bayerischen Landesbank zu Warnstreiks auf


Autor: Redaktion

Nürnberg, Donnerstag, 24. Februar 2022

Verdi ruft die Beschäftigten der Bayerischen Landesbank in Nürnberg zu Warnstreiks ab Freitag, 25. Februar, auf. Zudem findet am Montag, 28. Februar, eine bayernweite Online-Streikversammlung statt.


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat ab Freitag, den 25. Februar die Beschäftigten der Bayerischen Landesbank in Nürnberg und zusätzlich ab Montag, den 28.02 bis einschließlich 01.03. die Beschäftigten der Bayerischen Landesbank sowie der Landesbausparkasse (LBS) in München zu einem Warnstreik aufgerufen.

Wie Verdi Bayern erklärt, hatte in der 4. Verhandlungsrunde der Arbeitgeberverband des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) sein bisheriges Angebot zwar ein wenig modifiziert. Doch an vielen Stellen haben die Arbeitgeber ihr Angebot einfach anders strukturiert, materiell jedoch nicht verändert. Zuletzt hatte die Arbeitgeberseite eine Erhöhung um drei Prozent, eine Corona-Prämie von 750 Euro, einen zusätzlichen Urlaubstag im Jahr 2023 und ab 2024 eine Senkung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden angeboten.

„Drei Prozent hören sich zunächst gut an. Allerdings soll diese Steigerung erst im November dieses Jahres kommen. Und das soll es dann auch für die gesamte angebotene Laufzeit von 36 Monaten gewesen sein. Bei einer prognostizierten Inflationsrate für 2022 von 3,3 Prozent und 16 Nullmonaten bietet uns der VÖB damit drei Jahre Reallohnverlust “, erläuterte Gregor Völkl, der für die Banken in Bayern zuständige Gewerkschaftssekretär. Das Unverständnis über das Verhalten der Arbeitgeberseite in den Belegschaften der öffentlichen Banken sei deshalb groß, berichtete Völkl. „Die Streikbereitschaft ist im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich erhöht“, so Völkl.

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Am 28. Februar wird eine bayernweite Streikversammlung stattfinden, aufgrund der hohen Homeoffice-Quote sowie der aktuellen Infektionslage aber in virtueller Form.

Verdi fordert für die bundesweit rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken bei einer Laufzeit von 12 Monaten eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent, mindestens 150 Euro monatlich. Die Beschäftigten sollen außerdem die individuelle Wahlmöglichkeit erhalten, ob sie die vereinbarten Tarifsteigerungen in Form von mehr Geld oder mehr Freizeit bekommen. Darüber hinaus fordert Verdi einen Anspruch auf mobiles Arbeiten bis zu 60 Prozent bezogen auf die Arbeitswoche, eine Erstausstattungspauschale von 1.500 Euro sowie eine monatliche Kostenpauschale von 50 Euro für mobil arbeitende Beschäftigte. Die fünfte Verhandlungsrunde ist für den 31. März in Frankfurt angesetzt.