Nürnberg: "Undecided"-Bar erhebt schwere Vorwürfe gegen Polizei - "unwahre Behauptungen"
Autor: Ralf Welz
Nürnberg, Freitag, 29. April 2022
Nach einem Polizeieinsatz in der Nürnberger "Undecided"-Bar üben die Betreiber der Bar massive Kritik. Gegen die Beamten erheben sie schwere Vorwürfe.
- Nürnberg: "Undecided"-Bar erhebt nach Polizeieinsatz schwere Anschuldigungen
- "Unwahre Behauptungen": Barbetreiber widersprechen Schilderung von Polizeipräsidium
- Anwalt übt scharfe Kritik an Einsatzkräften: "Beleidigend, unprofessionell und teilweise rassistisch"
- "An den öffentlichen Pranger gestellt": Bar beklagt "erheblichen Schaden für Reputation und Marke"
Die Bar "Undecided" in Nürnberg erhebt infolge eines Polizeieinsatzes schwere Vorwürfe gegen die Einsatzkräfte. Der Vorfall habe sich völlig anders zugetragen, als im Pressebericht der Polizei geschildert. Die Barbetreiber üben zugleich massive Kritik an der Vorgehensweise der Einsatzkräfte. Laut dem Anwalt der "Undecided"-Verantwortlichen zeigten Videos, "wie beleidigend, unprofessionell und teilweise rassistisch" einzelne Polizeibeamte gegenüber der Geschäftsführerin der Bar aufgetreten seien.
"Undecided" in Nürnberg: Barbetreiber setzen sich nach Polizeieinsatz zur Wehr
Laut dem Bericht des Polizeipräsidiums Mittelfranken habe sich in der Nacht zum Samstag (16. April 2022) vor der Bar in der Königstraße eine größere Menschenansammlung gebildet. Beamte der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte versuchten daraufhin demnach, ein Gespräch mit der Verantwortlichen der "Undecided"-Bar zu führen. Laut Angaben des Präsidiums habe der Türsteher den Polizisten jedoch den Zutritt verweigert, massiven Widerstand geleistet und einem Beamten gar mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Bar wurde daraufhin von der Polizei kurzerhand geschlossen.
Video:
Laut den Betreibern der "Undecided"-Bar hätten sich die Geschehnisse in der besagten Nacht dagegen vollkommen anders zugetragen, als von der Polizei geschildert. Sie widersprechen der Ausführung des Polizeipräsidiums gleich in mehreren Punkten. Der Rechtsanwalt der "Undecided"-Verantwortlichen, Eser Polat, weist zunächst darauf hin, dass die von der Polizei als problematisch eingestuften Personen auf der Straße keine Gäste seiner Mandantschaft gewesen seien.
"Es stellt reine Willkür dar, mögliche Vorfälle auf der Königstraße ohne weitere konkrete Anhaltspunkte dem Geschäftsbetrieb unserer Mandantschaft zuzurechnen und in der Folge Maßnahmen gegen sie durchzuführen“, erklärt Polat in einer Stellungnahme gegenüber inFranken.de. Auch an den beiden Tagen zuvor habe es bereits ohne Angabe von Gründen entsprechende Kontrollen gegeben.
"Undecided"-Verantwortliche bestreiten Türsteher-Angriff auf Polizisten in Nürnberg
Dennoch hätten die "Undecided"-Betreiber Polat zufolge Verständnis dafür, dass die Polizei zur Abklärung einer Lage ein Gespräch mit den Barinhabern führen wolle. "Beide Geschäftsführer unserer Mandantschaft hielten sich zum relevanten Zeitpunkt am und vor dem Eingang auf und waren für die Polizeibeamten jederzeit zu erkennen und ansprechbar“, erklärt der Anwalt der Bar.
Den Polizisten sei dennoch zu keinem Zeitpunkt der Zutritt zur Bar verwehrt oder verzögert worden. "Nochmals betonen wir, dass es seitens des Türstehers keinen Angriff auf Polizeibeamte gegeben hat“, so Polat. Nach übereinstimmenden Aussagen von vier Zeugen, die den Vorfall aus vier verschiedenen Perspektiven beobachtet hätten, habe es weder einen Angriff auf die Polizeibeamten noch eine Weigerung, die Beamten einzulassen, gegeben.