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Nürnberg: Söder als Kanzler ungeeignet? CSU-Politiker mit heftiger Kritik


Autor: Daniel Krüger

Nürnberg, Montag, 19. April 2021

Scharfe Worte aus Nürnberg: Offiziell steht das CSU-Präsidium fest hinter Markus Söder. Doch ein Nürnberger CSU-Politiker greift den potenziellen fränkischen Kanzlerkandidaten in einem Interview heftig an.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, will Kanzlerkandidat für die Union werden.


  • Tag der Kanzlerkandidaten-Entscheidung: Wird Franke Markus Söder ins Rennen gehen?
  • Nürnberger CSU-Politiker mit überraschender Verbalattacke
  • Markus Söder kein "menschliches Vorbild"?
  • In Wirklichkeit hätten viele CSU-Mitglieder ein "tiefes Unbehagen"

Nürnberger CSU-Politiker attackiert Markus Söder: Der ehemalige bayerische Landtagsabgeordnete Hermann Imhof (CSU) hat die Bewerbung um die Kanzlerkandidatur von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) scharf kritisiert. Söder habe entscheidende Eigenschaften, die man als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland brauche, bislang nicht nachweisen können, sagte Imhof gegenüber einem Journalisten der Süddeutschen Zeitung

"Eigenmächtige Art, Politik zu machen": Nürnberger CSU-Politiker kritisiert Söder

So brauche man zwar einerseits "Ehrgeiz und Machtwillen", um letztlich für die Union aus CDU und CSU Kanzler zu werden. Aber, so Imhof in dem Gespräch, man brauche auch "die Fähigkeit zur Integration und die Kraft zur Versöhnung, beruhend auf Lebensreife und innerer Balance". Markus Söder habe bisher nicht nachweisen können, dass er auch über diese Fähigkeiten verfüge. 

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Denn der Kanzlerkandidat der Union müsse auch in "Kultur und Stil" ein "menschliches Vorbild" sein. Stattdessen habe Söder eine "eigenmächtige Art, Politik zu machen". Das könne zwar in der aktuellen Corona-Pandemie passen, findet der Nürnberger CSU-Politiker. Aber wenn die Krise vorbei sei, seien auch wieder andere Dinge gefragt. Denn um die Bundesregierung zu führen, brauche man die Bereitschaft, "andere leuchten zu lassen". 

Der Nürnberger CSU-Politiker Imhof hält die Bewerbung von Markus Söder als Kanzlerkandidaten der Union für extrem schädlich für die Schwesterparteien. "Die Rücksichtslosigkeit des Machtstrebens hat schon jetzt viele Wunden gerissen", sagt Imhof in dem Gespräch mit der Zeitung. Er fordert Markus Söder deshalb dazu auf, seine Bewerbung wieder zurückzuziehen. 

Forderung aus Nürnberg: Söder soll Bewerbung zurückziehen

"Ich wünsche Herrn Söder sehr, dass er die Einsicht gewinnt, seine drängenden Ambitionen zurückstellen - in Verantwortung für die ganze Union und in Rücksicht auf die persönliche Situation von Armin Laschet", wird Imhof in dem Artikel zitiert. Das wäre dann "ein echtes Zeichen von Demut und Größe". 

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Stehen viele CSU-Mitglieder gar nicht hinter Markus Söder? Imhof glaubt, dass auch eine große Zahl an Parteikollegen Söder die Kanzlerschaft nicht zutraut. "Es gibt die wirklich Begeisterten, aber es gibt auch eine falsch verstandene Loyalität mit dem Parteivorsitzenden. Ich spüre, dass viele ein tiefes Unbehagen haben." Imhof fordert die CSU deshalb zu einem höheren "Maß an kritischer Loyalität" auf. 

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