"Unverantwortliche Aufforderung": Schulreferentin wendet sich gegen "No-Covid-Initiative"

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Nürnberg
Stadt Nürnberg wehrt sich gegen Vorwürfe und schießt zurück gegen die Intitative "No Covid"
Nürnberg
Sebastian Gollnow (dpa)

Die Nürnberger Schulreferentin Cornelia Trinkl (CSU) wendet sich gegen die Aufforderung der No-Covid-Initiative an die Eltern, ihre Kinder zum Schutz vor Corona-Infektionen nicht am Präsenzunterricht teilnehmen zu lassen. Dies könne ernste Folgen haben.

Die Stadt Nürnberg hat sich zu Forderungen der Initiative "No Covid" geäußert. Dessen Sprecher Thomas Pettinger hatte Eltern aufgefordert, deren Kinder nicht mehr in Schulen zu schicken, da diese nicht mehr sicher seien. 

Die Schulreferentin Cornelia Trinkl hat in einer aktuellen Pressemitteilung der Stadt verlauten lassen, Thomas Pettinger spiele "in unverantwortlicher Weise mit den Ängsten von Schülern, Eltern und der Lehrerschaft. Seine Aufforderung an Eltern, Kinder einfach krankzumelden und damit Distanzunterricht zu erzwingen, gleicht einem Aufruf zur Schummelei und stiftet zur Verletzung der Schulpflicht an."

Stadt Nürnberg: Präsenzunterricht hat hohen Wert

Der Sprecher der No-Covid-Initiative hatte geäußert, dass eine Schulbesuchspflicht bei der derzeitigen Infektionslage nicht durchsetzbar wäre, da sie gegen das Recht auf die im Grundgesetz garantierte körperliche Unversehrtheit der Kinder verstoße. Dem hält Trinkl entgegen, dass Pettinger die psychosozialen Folgen des reinen Distanzunterrichts übersehe. Auch das Fernbleiben von "jeglichen weiteren sozialen Angeboten"ziehe bei Kindern und Jugendlichen "erwiesenermaßen" solche Folgen nach sich, so Trinkl. 

Die Schulreferentin verweist in ihrer Mitteilung darauf, dass die Stadt Nürnberg "über 1500 mobile Luftreinigungsgeräte für alle Klassenzimmer der Jahrgangsstufe 1 bis 6 und über 4000 CO2-Ampeln" angeschafft habe. Auch Tests stünden ausreichend zur Verfügung. 

Sie betont: "Der gemeinsame Präsenzunterricht hat – wie wir alle in den früheren Corona-Wellen erfahren konnten – einen hohen Wert. Die Stadt Nürnberg wird deshalb weiter in verantwortungsvoller Weise einen sicheren Schulbetrieb gewährleisten."

Auch aus anderer Richtung gibt es Kritik an der Stadt Nürnberg: Eine Mutter bemüht sich seit Monaten um Lolli-Tests für Kitakinder, jedoch ohne Erfolg. Hier sieht die Stadt Nürnberg keinen Bedarf. 

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