Nürnberg schafft mit Hort-Notprogramm zusätzliche Plätze - "dringend benötigt"
Autor: Redaktion
Nürnberg, Freitag, 30. Juni 2023
Rund 120 zusätzliche Plätze in Horten und Mittagsbetreuung sind in Nürnberg durch ein Hort-Notprogramm entstanden.
Nürnberg baut mit Hochdruck die Kapazitäten in der ganztägigen Bildung, Betreuung und Erziehung für Grundschulkinder aus und liegt dabei deutlich über dem bayerischen Durchschnitt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Mit dem Hort-Notprogramm wurden in sieben Schulsprengeln kurzfristig weitere Plätze geschaffen. Wie in der Sitzung des Jugendhilfe- und Schulausschusses am heutigen Donnerstag, 29. Juni 2023, berichtet, stehen demnach für rund 71 Prozent der Nürnberger Kinder Ganztagsangebote zur Verfügung.
Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales: „Mit dem Hort-Notprogramm 2023 können wir rund 120 zusätzliche Plätze in Horten und Mittagsbetreuung schaffen, die von den Familien in Nürnberg dringend benötigt werden. Wir haben in allen Sprengeln mit nicht gedeckten Bedarfen Möglichkeiten geprüft und sind überall dort, wo etwas möglich war, aktiv geworden. Dennoch konnten bisher leider nicht alle Familien, die ihr Kind angemeldet haben, eine Zusage erhalten, da die Nachfrage größer ist als das Angebot an Plätzen.“
Zahlreiche Maßnahmen in verschiedenen Stadtteilen greifen hier ineinander: Für Kinder der Erich-Kästner-Schule in Reichelsdorf konnte ein Shuttle zu einem weiter entfernten Hort eingerichtet werden. An der Martin-Luther-King-Schule in Kornburg konnte die Mittagsbetreuung von einer Gruppe auf zwei Gruppen erweitert werden. In Fischbach konnte in einem ersten Schritt ebenfalls die Mittagsbetreuung um 15 Plätze erweitert werden. In einem zweiten Schritt ist eine Erhöhung der Kapazitäten des Horts um 26 bis 27 Plätze geplant.
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In Altenfurt konnte die zur Verfügung stehende Platzzahl am Schulstandort gesichert und gleichzeitig das Angebot an Hortplätzen in freier Trägerschaft erweitert werden. In Buchenbühl kann eine Mittagsbetreuung mit einer Gruppe neu eingerichtet werden. Die Kinder der Uhlandschule können nach dem Brand des Kita-Neubaus auch weiterhin in der Mittagsbetreuung an der Uhlandschule und an der Grundschule Thoner Espan unterkommen. An der Grundschule Großgründlach konnte die Mittagsbetreuung um 15 Plätze erweitert werden und es besteht die Möglichkeit einer zweiten Erweiterungsoption um nochmals 15 Plätze.
Cornelia Trinkl, Referentin für Schule und Sport: „In Nürnberg arbeiten Schulverwaltung und Jugendamt schon seit den 90er Jahren eng zusammen. Dies ermöglicht uns nicht nur die Umsetzung des Hort-Notprogramms 2023, sondern zeigt sich auch in unserem gemeinsamen Masterplan zum Ausbau der Ganztagsbildung. Um mehr Betreuungsplätze und ein großes Maß an Flexibilität zu ermöglichen, nutzen wir kurzfristig auch schulische Räume.“ Der Ausbau der ganztägigen Bildungsangebote für Kinder im Grundschulhalter hat für die Stadt Nürnberg seit vielen Jahren eine hohe Priorität.
Mit dem sogenannten „Nürnberger Weg“ setzt die Stadt auf den Ausbau von Horten und Kombieinrichtungen. In der gemeinsamen Juni-Sitzung von Jugendhilfe- und Schulausschuss wurde die jährliche Fortschreibung des „Masterplans zur Bedarfs- und Ausbauplanung für ganztägige Bildung, Betreuung und Erziehung durch Unterricht und Betreuung für Grundschulkinder in Nürnberg“ vorgelegt. Darin enthalten sind die aktuellen Zahlen zur Ganztagsbetreuung in Nürnberg. Demnach besuchen im aktuellen Schuljahr 2022/2023 rund 16 800 Kinder eine öffentliche Grundschule, was rund 800 Kinder mehr sind als im Vorjahr. Insgesamt gibt es circa 11 900 Betreuungsplätze, sodass für 71 Prozent der Kinder ein Ganztagsangebot zur Verfügung steht (bayernweit sind es 54 Prozent).
Die rund 11 900 Plätze insgesamt setzen sich zusammen aus circa 8 600 Plätzen in Horten, rund 2 800 Plätzen in Mittagsbetreuungen und rund 500 Plätzen in der offenen und gebundenen Ganztagsschule. „Der Masterplan ist unser zentrales Planungs- und Steuerungsinstrument, mit dem wir den Ausbau von Hortplätzen und den Schulbau eng miteinander verzahnen. Dadurch werden wir in den kommenden Jahren bis zum Beginn des Rechtsanspruchs im Jahr 2026 rund 2 000 zusätzliche Plätze in Nürnberg schaffen“, betont Sozialreferentin Elisabeth Ries, und Schulreferentin Cornelia Trinkl ergänzt: