In Nürnberg ist am Donnerstag ein Masken-Verweigerer ohne Mundschutz einkaufen gegangen. Als ihn ein Mann darauf ansprach, zeigte der 30-Jährige ein gefälschtes Attest vor - geriet damit jedoch ausgerechnet an einen Polizisten.
Masken-Verweigerer in Nürnberg: Am Donnerstagabend (5. November 2020) versuchte ein Mann mit einem mutmaßlich gefälschten Attest, der Maskenpflicht in einem Nürnberger Discounter zu entgehen. Dabei wurde er jedoch von einem Beamten erwischt, der gerade in seiner Freizeit unterwegs war. Das berichtet die Polizei.
Der 30-Jährige war gegen 18.45 Uhr in einem Discounter in der Brettergartenstraße einkaufen. Dabei trug der Mann keinen Mundschutz. Als er von einem 53-Jährigen darauf angesprochen wurde, verwies der Unmaskierte auf sein Attest, das ihn von der Maskenpflicht befreien würde.
Masken-Verweigerer in Nürnberg aufgeflogen: Mann zeigt Polizei gefälschtes Attest
Der 53-jährige Mann war jedoch ein Polizeibeamter, der in seiner Freizeit in dem Discounter einkaufen ging. Der Beamte wies sich aus und ließ sich das Attest vorzeigen. Bei der Überprüfung stellte der 53-jährige Beamte fest, dass es sich offensichtlich um ein selbst gedrucktes Blanko-Attest aus dem Internet handelte. Das Attest wurde zwar scheinbar von einem Arzt ausgestellt, die Personalien waren jedoch per Hand eingetragen. "Das ist nicht das, was man von einem Arzt erwartet", sagt ein Pressesprecher der Polizei.
Der 30-Jährige weigerte sich weiterhin, einen Mundschutz aufzusetzen. Deshalb erteilte ihm der Beamte einen Platzverweis für das Geschäft. Der Masken-Verweigerer kam der Anordnung jedoch nicht nach, weshalb ihn der Polizist eigenhändig aus dem Discounter beförderte. Der 30-jährige Mann wehrte sich zwar, konnte jedoch letztendlich nicht verhindern, dass ihn der Beamte vor die Tür brachte.
Eine Streife kam dem Beamten zu Hilfe und stellte das vermeintliche Attest vorerst sicher. "Die Überprüfung läuft noch. Es sieht jedoch ganz danach aus, dass das eines von den Attesten ist, die im Internet kursieren", erklärt der Pressesprecher. "Wie so etwas ins Internet gelangt, wissen wir nicht. Das ist auch immer Gegenstand der Ermittlung."
Eine kleine Ordnungswidrigkeit sei das jedoch nicht mehr: "Wir sind hier schon bei einer Straftat", sagt der Polizeisprecher. Der 30-jährige Masken-Verweigerer muss sich nun wegen des Verdachts der Fälschung von Gesundheitszeugnissen sowie wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.
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