Die Malteser in Nürnberg trauern um ihren langjährigen Geschäftsführer Josef "Sepp" Schurr. Er ist vor einigen Tagen "überraschend verstorben".
Sein ganz persönliches Ziel hatte Josef Schurr in den vergangenen Wochen und Monaten immer vor Augen, wie die Malteser Nürnberg in einem emotionalen Nachruf schreiben. Im August 2024 wollte er demnach "die 50 bei den Maltesern vollmachen", wie er in einem Interview Anfang des Jahres noch gesagt habe.
"Leider war ihm die Feier dieses Dienstjubiläums nicht mehr vergönnt", erklärt die Hilfsorganisation. Am 22. Juni 2023 sei der ehrenamtliche Geschäftsführer der Gliederung Nürnberg im Alter von 71 Jahren "überraschend verstorben", heißt es.
Trauer um "Sepp" Schurr in Nürnberg - diese Ereignisse beeindruckten ihn besonders
Die Spuren, die der Mann mit dem Spitznamen "Sepp" dort hinterlasse, seien groß. "Alles, was mit schneller medizinischer Hilfe zu tun hat, hatte Josef Schurr schon immer fasziniert. Deshalb ist er als junger Mann bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst gelandet – und im August 1974 auch bei den Maltesern", heißt es in der Mitteilung. Als ehrenamtlicher Geschäftsführer kümmerte sich Schurr demzufolge seit Oktober 2006 um alle Belange der Gliederung Nürnberg.
"Er koordinierte die Einsatzdienste, behielt die Finanzen im Blick, hatte ein Ohr für die Jugend und organisierte die Beschaffung. 35 Jahre lang war Schurr auch ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig, unter anderem als Fahrer von Rettungswägen und Notarzteinsatzfahrzeugen sowie als Einsatzleiter. Auch im Katastrophenschutz übernahm der Nürnberger diverse Führungsaufgaben als Zug- und Bereitschaftsführer", schreiben die Malteser.
Besonders beeindruckend seien für ihn die Papstbesuche von Johannes Paul II. in München 1980 und der Besuch von Papst Benedikt XVI. 2006 - ebenfalls in München - gewesen. Dort seien die Malteser mit dem Sanitätsdienst im Einsatz gewesen sein. "Auch die 25 Jahre beim 'Glubb' waren nicht ohne – Sanitätsdienst beim 1. FC Nürnberg, welcher fränkische Fußballfan sagt da schon nein?", so die Organisation.
"Besonders tragisch": Malteser-Geschäftsführer hatte eigentlich noch "Großes vor"
Zugleich sei Schurr 20 Jahre Helfervertreter im Diözesanvorstand sowie 20 Jahre Mitglied der Prüfungskommission gewesen. Geprägt habe ihn "die Arbeit mit Menschen". Der Seniorentreff und die Rikscha seien im Rahmen des sozialen Ehrenamtes die letzten Projekte von Josef Schurr gewesen, einem "Malteser mit Leib und Seele", wie es heißt.
"Besonders tragisch ist die Nachricht vom Tode Sepp Schurrs vor dem Hintergrund, dass in der Nürnberger Gliederung gerade Aufbruchstimmung herrschte: Zusammen mit dem erst Anfang Mai berufenen neuen Beauftragten-Duo Dr. Christian Bauer und Jasmin Bieswanger sowie dem weiteren Stellvertreter Dr. Tobias Hübner hatte Schurr noch Großes vor", so die Malteser.
Er werde "als herausragende Persönlichkeit in die Geschichte der Nürnberger Malteser eingehen", heißt es in der Mitteilung. "Mit seinem Wissen und Engagement war er ein Vorbild auch für den Nachwuchs. Die Malteser in Nürnberg und im Erzbistum Bamberg trauern nicht nur um einen geschätzten Mitarbeiter, sondern vor allem um einen großartigen Menschen. Wir werden Josef Schurr in großer Dankbarkeit stets ein ehrendes Andenken bewahren", endet der emotionale Nachruf. Mehr Nachrichten aus Nürnberg findet ihr hier.