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Nürnberg: Klinik schließt zum Jahresende - "Hat überhaupt nichts mit dem Pflegenotstand zu tun"


Autor: Lena Büttner

Nürnberg, Freitag, 09. Dezember 2022

Die Klinik für Gynäkologie im Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg macht zum 31. Dezember 2022 zu. Eine Sprecherin erklärt die Hintergründe und betont: "Die Schließung der Klinik hat überhaupt nichts mit dem Pflegenotstand zu tun."
Grund für die Schließung der Klinik für Gynäkologie ist einer Sprecherin zufolge, dass das Nürnberger Krankenhaus Martha-Maria "umstrukturieren" will.


  • Nürnberg: Klinik am Krankenhaus Martha-Maria macht zu
  • Gynäkologie schließt zum Jahresende: Das geschieht mit den Mitarbeitern 
  • "Gründe sind vielfältig": Sprecherin äußert sich 

"Obwohl stets eine sehr gute Behandlungsqualität und somit eine hohe Patientenzufriedenheit erreicht werden konnte, wird die Klinik für Gynäkologie am Krankenhaus Martha-Maria zum Jahresende schließen. Die Gründe hierfür sind vielfältig", erläutert eine Sprecherin. Im Gespräch mit inFranken.de geht sie auf die Hintergründe der Schließung ein und berichtet, welche Auswirkungen diese auf die Mitarbeiter und Patienten der Gynäkologie in Nürnberg hat. 

Nürnberg: Krankenhaus Martha-Maria strukturiert um - Klinik für Gynäkologie wird geschlossen

Grund für die Schließung der Klinik sei, dass das Krankenhaus Martha-Maria "umstrukturieren" wolle. "Die Gynäkologie ist die kleinste Einheit im Haus, sie macht nur fünf Prozent der Patienten aus. Wir reden hier von etwa sieben bis acht Patienten pro Tag", erklärt eine Sprecherin des Krankenhauses. Der Chefarzt der Klinik habe bereits im Sommer dieses Jahres gekündigt. Zunächst sei eine Nachfolge gesucht worden, doch im Laufe der Suche habe man sich dann für die Umstrukturierung entschieden. 

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Das Team der Gynäkologie sei sehr klein, die Mitarbeiter aus der Pflege und dem Sekretariat würden nach der Schließung im Martha-Maria-Krankenhaus weiterbeschäftigt werden. "Die Assistenzärzte der Gynäkologie müssen sich leider etwas Neues suchen. Das bedauern wir sehr", so die Sprecherin. Zudem betont sie: "Die Schließung der Klinik hat überhaupt nichts mit dem Pflegenotstand zu tun. Wir wollen größere Fachabteilungen mit mehr Spezialisierungsgraden schaffen, die Gynäkologie war nun mal sehr klein." Die Klinik habe auch keine Geburtshilfe angeboten. Es handle sich nicht um eine "klassische Frauenarztpraxis", die niedergelassenen Frauenarztpraxen überweisen ihre Patienten in die Klinik, wenn ein Eingriff oder eine Operation durchgeführt werden muss, erklärt die Sprecherin.

"Darüber hinaus stehen keine weiteren Maßnahmen an, die den Leistungsumfang unseres Krankenhauses Martha-Maria betreffen", berichtet die Sprecherin. Rund 15.500 stationäre Patienten behandle das Krankenhaus pro Jahr, hinzu kämen etwa 14.700 ambulante Patienten. Die Einrichtung verfüge über 350 Betten und etwa 1100 Beschäftigte am Standort Nürnberg. Bis Weihnachten solle der Betrieb in der Klinik für Gynäkologie noch normal weiterlaufen, die betroffenen Patienten seien bereits kontaktiert worden, erläutert die Sprecherin. 

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