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Nürnberg: Klima-Aktivisten verzögern DTM-Rennen auf Norisring - Person verletzt


Autor: Agentur dpa

Nürnberg, Sonntag, 09. Juli 2023

Weil sie finden, dass Autorennen das genaue Gegenteil von Klimaschutz darstellen, haben Klima-Aktivisten eine Protestaktion auf der Rennstrecke abgehalten.
Kurz vor dem Start der DTM am Norisring haben sich Aktivisten der "Letzte Generation" illegal Zutritt zur Rennstrecke verschafft und sich mit Bannern auf die Fahrbahn begeben. Das Rennen wurde kurzzeitig unterbrochen.


Update vom 09.07.2023, 19.15 Uhr: Polizei gibt Update zur unangemeldeten Protestaktion bei der DTM

Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass drei der beteiligten Personen kurz vor Aktionsbeginn eine körperliche Auseinandersetzung mit einem Streckenposten hatten. Dieser hatte versucht, die Aktivisten am Übersteigen der Streckenbegrenzung zu hindern. Der Mann erlitt leichte Verletzungen und kam zur Behandlung in ein Krankenhaus. Gegen die drei Personen wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Gegen sie und eine weitere Person wurden zudem Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs eingeleitet. Ob weitere Straftatbestände erfüllt wurden, wird geprüft. Die Polizei Mittelfranken berichtete davon.

Ursprungsmeldung vom 09.07.2023, 15.26 Uhr

Die Befürchtungen des Veranstalters der DTM haben sich bewahrheitet: Proteste von Klimaaktivisten haben zu Verzögerungen beim DTM-Rennen auf dem Norisring geführt.

Am Sonntagnachmittag kam es zu einem verspäteten Rennstart, weil Mitglieder von Extinction Rebellion Racing und der Letzten Generation unbefugt auf die Strecke gelangten. Laut eines Polizeisprechers waren 13 Personen an der Aktion beteiligt, wie viele es auf die Strecke schafften, war zunächst unklar.

Aktivisten stören das DTM-Rennen auf dem Norisring

Ein Aktivist fixierte sich zudem an einem Zaun, konnte aber schnell wieder entfernt werden. Der Sprecher sprach von einer sehr kurzen Störung, das Rennen in Nürnberg konnte anschließend wie geplant durchgeführt werden. Niemand versuchte offenbar, sich auf der Fahrbahn festzukleben.

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In einer Mitteilung der Letzten Generation gaben die Aktivisten an, Öl auf den Straßenbelag geschüttet zu haben. Andere hatten Plakate dabei und wurden von mehreren Personen von der Fahrbahn entfernt. Die Aktivistinnen und Aktivisten "fordern die Bundesregierung auf, das Rasen in Richtung Klimakatastrophe zu stoppen", hieß es in der Mitteilung.

Auch die Polizei Mittelfranken äußerte sich zu diesem Fall: Die Personen betraten gegen 13.20 Uhr den Sicherheitsbereich der Rennstrecke. Einigen von ihnen gelang es, die Rennstrecke selbst zu betreten. Durch Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und die Einsatzkräfte der Polizei konnten die Personen innerhalb kurzer Zeit aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Zu einer Verklebung auf der Fahrbahnoberfläche kam es nach derzeitigem Stand nicht. Die Veranstaltung konnte nach wenigen Minuten fortgesetzt werden.

Die Einsatzkräfte der Polizei führten die an der Aktion beteiligten Personen im Anschluss an die Maßnahmen vor Ort einer kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung zu.