Nürnberg ist "Recyclingpapierfreundlichste Stadt" - und spart so Wasser und Energie
Autor: Redaktion
Nürnberg, Dienstag, 11. Oktober 2022
Die Stadt Nürnberg belegte beim diesjährigen Papieratlas-Städtewettbewerb 2022 den ersten Platz. Als "Recyclingpapierfreundlichste Stadt" sparte sie "im vergangenen Jahr mehr als 7,5 Millionen Liter Wasser und über 1,7 Millionen Kilowattstunden Energie ein".
Nürnbergs Bürgermeisterin Julia Lehner (CSU) nahm am heutigen Dienstag, 11.Oktober 2022, in Berlin die Auszeichnung als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ in Deutschland entgegen, die von Bundesministerin Steffi Lemke überreicht wurde. Wie die Stadt Nürnberg berichtet, erreiche sie mit der vorbildlichen Verwendung von Papier mit dem Blauen Engel den ersten Platz im Papieratlas-Städtewettbewerb 2022 der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR). Im 15. Jubiläumsjahr des Papieratlas beteiligen sich 102 Groß- und Mittelstädte, die mit einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote von über 93 Prozent einen neuen Rekord aufstellen.
Oberbürgermeister Marcus König (CSU) freut sich über diese Auszeichnung: „Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist eine Aufgabe für alle – und wir nehmen diese Aufgabe auch in der Stadt Nürnberg an. Mit der Verwendung von Recyclingpapier sparte die Stadt Nürnberg im vergangenen Jahr mehr als 7,5 Millionen Liter Wasser und über 1,7 Millionen Kilowattstunden Energie ein.“ Diese eingesparte Menge Wasser deckt den täglichen Trinkwasserbedarf von über 60.000 Personen und die eingesparte Menge an Energie entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 488 Drei-Personen-Haushalten. Dies liegt an den wesentlichen Merkmalen des mit dem Label „Blauer Engel“ versehenen Recyclingpapiers, für das beispielsweise keine Bäume gefällt werden müssen, da bei der Produktion ausschließlich Altpapier zum Einsatz kommt. Außerdem werden bei der Herstellung keine Chemikalien und Zusatzstoffe wie Chlor oder optische Aufheller verwendet und der Energie- und Wasserverbrauch wird um bis zu 70 Prozent reduziert.
In der Bundeshauptstadt übermittelte Bürgermeisterin Julia Lehner Dankesworte: „Wir freuen uns über diese Auszeichnung, die die Stadt Nürnberg sehr gerne annimmt. Die Reduzierung des Energiebedarfs der Stadtverwaltung ist derzeit vielerorts eine der großen aktuellen Herausforderungen. Die Auszeichnung als ‚Recyclingpapierfreundlichste Stadt‘ der Bundesrepublik macht dabei deutlich, welch langfristig positive Effekte ein bewusst nachhaltiges Handeln mit sich bringt. Diesen Weg gilt es nun noch intensiver zu beschreiten.“
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Hierzu gehört neben dem konsequenten Einsatz von Recyclingpapier auch der sorgsame Umgang mit Papier. So hat die Nürnberger Stadtverwaltung ihren Papierverbrauch in den letzten zehn Jahren halbiert – auf 3,75 Millionen Blatt. Dies ist auch ein Erfolg der Einführung der digitalen Akte seit 2009, die bereits bei mehr als der Hälfte der Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeiter im Einsatz ist. Mittelfristiges Ziel ist es, alle Prozesse und Fachverfahren über Schnittstellen zu verbinden und so eine durchgängig digitale, weitgehend papierlose Sachbearbeitung zu ermöglichen.
Der für die städtische Beschaffung und IT zuständige Stadtkämmerer Harry Riedel dazu: „Der Preis ist für uns ein Ansporn, unsere Strategie im Bereich der nachhaltigen Beschaffung weiter voranzutreiben. Vieles ist noch zu tun – aber der Umstand, dass wir bereits vor Jahren unseren Einkauf zentralisiert haben und uns dort zusätzliche Kompetenz zum Thema Nachhaltigkeit erarbeitet haben, hilft uns.“
Der Papieratlas dokumentiert seit 2008 jährlich den Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten deutscher Städte. Partner sind das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Den zweiten Platz der recyclingpapierfreundlichsten Städte belegen in diesem Jahr Hameln und Mönchengladbach. In der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“ gewann die Stadt Arnsberg.
Neben dem Städtewettbewerb findet der Papieratlas seit 2016 für Hochschulen und seit 2018 für Landkreise statt. Die diesjährigen Auszeichnungen gingen an die Universität Vechta, die Zeppelin Universität in Friedrichshafen am Bodensee und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen sowie an den Unstrut-Hainich-Kreis und den Landkreis Northeim.