Nürnberg: "In Nordbayern Wasserknappheit chronisches Problem" - Hydrogeologe über Trockenheit
Autor: Redaktion
Nürnberg, Mittwoch, 11. Mai 2022
Johannes Barth forscht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In Nordbayern sei "Wasserknappheit ein chronisches Problem". Im Interview spricht der Experte über Trockenheit und ihre Folgen.
Gefühlt regnet es oft genug, aber dennoch ist Franken viel zu trocken, meint Hydrogeologe Professor Johannes Barth von der FAU. Auch mehrere regenintensive Monate ändern daran wenig. Prof. Johannes Barth arbeitet am GeoZentrum Nordbayern der FAU und forscht unter anderem auch im Projekt AquaKlif zur Wasserqualität von Fließgewässern und Grundwasser, so die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Ein Fokus hierbei liegt auf Veränderungen des für Lebewesen so wichtigen Sauerstoffgehalts. Dieser ist auch stark von Niederschlagsmengen abhängig.
Wieso ist Franken eine Trockenregion?
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Gerade in Nordbayern ist Wasserknappheit ein chronisches Problem. Die Ursachen sind aber natürlich: Es gibt hier weniger Gebirge als im Süden Bayerns und somit regnet es an fehlenden steilen Bergflanken auch weniger. Auch wenn es mal viel regnet, ist der Niederschlag im Nürnberger Raum immer noch unterdurchschnittlich.
Sie untersuchen unter anderem die Auswirkungen von Niederschlag und dessen Ausbleiben in einem Forschungsprojekt. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
Im Rahmen des Projekts AquaKlif untersuchen wir Einflüsse von Stressoren auf Fließgewässer vor allem in Nordbayern. Wir untersuchen Fragen wie „was passiert in einem Gewässer, wenn das Wasser knapp wird oder wenn es wärmer wird“. Ein wichtiger Forschungspunkt, der bisher kaum untersucht wurde, ist auch der Einfluss von Feinsedimenten in Gewässern.
Dazu bauen wir zum Beispiel Fließrinnen auf, sodass wir bei jedem Experiment gleiche Bedingungen haben. AquaKlif ist Teil von BayKlif, einer Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Klimaschutzprogramms.