Nürnberg: Hundesuchhilfe berichtet von Horrortagen um den Jahreswechsel - "kaum zu beschreiben"
Autor: Isabel Schaffner
Nürnberg, Mittwoch, 04. Januar 2023
Das Team der Hundesuchhilfe Franken wurde um den Jahreswechsel überhäuft mit Nachrichten von entlaufenen Hunden. Auch danach nahm es "kein Ende", berichtet die Initiatorin, die einen wichtigen Ratschlag an Halter hat.
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Das vierköpfige Team der Hundesuchhilfe Franken hatte um den Jahreswechsel alle Hände voll zu tun. Die ehrenamtlichen Helferinnen teilen Vermisstenmeldungen online und geben Besitzern und Besitzerinnen vielseitige Unterstützung. Gründerin Andrea Schöpfel rechnete nach den Corona-Jahren mit einem Anstieg der Fälle und tatsächlich sei dieses Silvester "kaum zu übertreffen" gewesen, wie sie berichtet.
Hundesuchhilfe Franken bekommt Massen an Meldungen - "hoffe, dass es niemals wieder so extrem wird"
Schöpfel und ihr Team helfen das ganze Jahr über Hundebesitzern und -Besitzerinnen hauptsächlich mit Posts auf Facebook, entlaufene Hunde wiederzufinden. Vor allem die Zeit der lauten Böller sei immer eine angespannte Phase - heuer sei es besonders schlimm gewesen. Diese habe schon am 29. Dezember begonnen, erklärt sie inFranken.de am Dienstag (3. Januar 2023). "Wir bekommen heute noch Meldungen von vermissten Hunden, die an Silvester entlaufen sind."
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Einen Tag später spricht Schöpfel von insgesamt 140 gemeldeten Hunden, doch die Dunkelziffer sei hoch. Am Sonntag (1. Januar 2023) veröffentlichte sie einen eindrücklichen Bericht über die anstrengende Zeit. Unter anderem mit den Worten: "Was dieses Jahr über die Tage vor, an Silvester und jetzt Neujahr los war, ist kaum zu beschreiben. Dass es mehr wird, als die letzten zwei Jahre, war uns klar."
"Aber das, was jetzt los war, ist glaube ich kaum zu übertreffen und ich hoffe auch, dass es niemals wieder so extrem wird. Wir kamen mit den Meldungen kaum hinterher und waren zu viert. Vier Personen, die nur gepostet, beraten, eruiert, verglichen, Sichtungen weiter geleitet, Flyer erstellt haben und so weiter."
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Die Gründe, warum Hunde um Silvester entlaufen, seien vielfältig: "Wenn die Leute wie gewohnt ohne Leine Gassi gehen und ein Böller plötzlich knallt, ist der Hund weg. Ein Hund ist auch schon über den Gartenzaun gesprungen, weil jemand einen Böller in den Garten geschmissen hat. Oder Kinder gehen raus, um das Feuerwerk zu sehen und lassen die Tür auf", zählt Schöpfel im Gespräch auf.
Vor allem im Raum Nürnberg seien viele Fälle zu verzeichnen. Sogar die Nürnberger Polizei habe das Team gefragt, ob es gefundene Hunde aufnehmen könne, da Tierheime und Tierkliniken überfüllt gewesen seien. Doch auf diesen Service sei die Suchhilfe Franken nicht ausgerichtet. Glücklicherweise würden die Hunde in der Regel wieder mit ihren Besitzern vereint. Doch manche erfassten auch Züge oder Autos, erklärt Schöpfel.