Nürnberg: Rätsel um die Fliegerbombe im Wöhrder See - es gibt zwei Theorien
Autor: Nikolas Pelke
Nürnberg, Samstag, 14. Sept. 2019
Nach dem Fliegerbomben-Fund im Wöhrder See rätseln Experten, wie der Sprengkörper in dem Gewässer gelandet ist. Denn der Wöhrder See wurde lange nach dem Zweiten Weltkrieg fertiggestellt. Dazu gibt es nun zwei Theorien.
- Seit dem Fund einer Fliegerbombe im Wöhrder See Ende Juli 2019 rätseln Wissenschaftler, wie der Sprengkörper in dem See gelandet ist
- Der Stausee in Nürnberg wurde 36 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fertiggestellt
- Zwei Theorien erklären, wie die schwere Fliegerbombe dort gelangt sein könnte
Eine gute Erklärung hat Ulrich Fitzthum immer noch nicht gefunden: "Wir rätseln noch immer darüber, wie die Fliegerbombe, die am 29. Juli 2019 in Nürnberg entdeckt worden war, überhaupt in den Wöhrder See gelangen konnte", sagt Fitzthum, Leiter des staatlichen Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg, inFranken.de. Besonders der Fundort stellt den Experten vor ein großes Rätsel.
Wöhrder See: Bombe lag in einer Tiefe von nur zwei Metern
Die Bombe sei nicht in großer Tiefe, sondern in der Schlammschicht zwei Meter unter der Wasseroberfläche gefunden worden. Ursprünglich habe die Tiefe des Sees bis zu drei Meter betragen. Heute seien es an vielen Stellen oft nur noch 50 Zentimeter. Die Bombe habe aber in einer Tiefe von "nur" zwei Metern gelegen. Diese Schicht bestehe aus dem abgelagerten Schlamm aus den letzten Jahrzehnten.
"Der Stausee wurde erst 1981 und damit viele Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fertig", sagt Fitzthum und erklärt, dass die Bauarbeiter eigentlich schon beim Bau des Stausees auf die Fliegerbombe hätten stoßen müssen. Die Bombe könne daher eigentlich nur nachträglich in den See gelangt sein. Die Frage ist nur wie?
Erste Erklärung zum mysteriösen Bomben-Fund: "Hochwasser-Theorie"
Zur Erklärung des rätselhaften Bombenfundes präsentiert Ulrich Fitzthum zwei Theorien. "Die eine ist wie die andere nur schwer zu glauben", erklärt Fitzthum warnend vorneweg.
Die erste Erklärung ist die "Hochwasser-Theorie". Demnach sei die Bombe im Zweiten Weltkrieg im oberen Pegnitztal nördlich von Nürnberg gelandet und im weichen Auenboden nicht explodiert. Danach hätten die jährlichen Hochwasser die Bombe wie einen kleinen Kieselstein "Stück für Stück" flussabwärts in den 1968 begonnenen und 1981 fertiggestellten Stausee befördert. Einen Haken gibt es an dieser Hochwasser-Theorie: "Die Bombe hätte auch das Wehr an der Flußstraße passieren müssen."