Drohbriefe an islamische Gemeinde in Röthenbach: Bewohner zeigen Solidarität mit Postkarten
Autor: Nickol Kilian
Röthenbach an der Pegnitz, Donnerstag, 26. März 2020
Röthenbach zeigt Solidarität mit der islamischen Gemeinde. Zuvor war dort ein Drohbrief eingegangen. Eine geplante Kundgebung musste wegen des Coronavirus abgesagt werden, die Einwohner haben aber eine neue Möglichkeit des Beistands gefunden.
Update 26.03.2020, 13.17 Uhr: Einwohner starten Postkartenaktion
Mit einer Postkartenaktion zeigen die Einwohner von Röthenbach bei Nürnberg Solidarität mit der Moschee-Gemeinde des Ortes. Initiiert wurde das Ganze von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde. Einwohner sollen persönliche Grüße und Erklärungen auf Postkarten schreiben, die dann der muslimischen Gemeinde zukommen. Das berichtet der epd.
Ursprünglich war für den 13. März eine Solidaritätskundgebung geplant, diese musste aber wegen des Coronavirus ausfallen. Der türkisch-islamische Verein nimmt die Postkarten entgegen und hängt sie in seiner großen Halle auf. Die Postkarten seien ein Zeichen, dass wir gemeinsam für die Moscheegemeinde einstehen, erklärt Alexander Mielke, evangelischer Pfarrer in Röthenbach dem epd. "Der Hass- und Drohbotschaft setzen wir eine positive Botschaft entgegen".
Update 20.03.2020, 15.20 Uhr: Beweismaterial in Wohnung der Tatverdächtigen festgestellt
Die Polizei hat weitere Informationen zur ermittelten Tatverdächtigen mitgeteilt. Demnach fanden die Ermittler in der Wohnung der 55-jährigen Verdächtigen aus dem Landkreis Nürnberg eine Vielzhal an Beweisen, unter anderem eine Schablone und diverse Glückwunschkarten, ähnlich wie die der zuvor versandten Drohschreiben. Außerdem fanden die Ermittler umfassendes Beweismaterial, das auf eine rechtsgerichtete Gesinnung hinweist. Die Polizei geht von einer politisch rechts motivierten Tat aus. Die Ermittlungen dauern weiter an.
Update 20.03.2020, 11.15 Uhr: Eine Tatverdächtige ermittelt
Die Polizei hat eine dringende Tatverdächtige in dem Fall ermittelt. Sie steht unter dem Verdacht, mehrere Drohbriefe verfasst zu haben. Betroffen waren eine Moscheegemeinde in Röthenbach, zwei Kommunalpolitiker aus dem Nürnberger Land und eine weitere soziale Einrichtung.
Update 11.03.2020, 13.01 Uhr: Auch Politiker von Drohungen betroffen - Polizei richtet Sonderkommission ein
Bereits Anfang Dezember 2019 hat ein Unbekannter mehrere Drohschreiben verschickt, teils mit Patronen. Neben einer Moschee-Gemeinde in Röthenbach sind auch zwei Kommunalpolitiker betroffen.
Die Schwabacher Kripo hat mittlerweile eine Sonderkommission mit dem Namen "Karte" eingerichtet. Zuvor war eine Moschee-Gemeinde in Röthenbach bedroht worden. In dem Brief stand: "Ihr werdet niemals sicher sein". Beigelegt war scharfe Munition. Auch zwei Kommunalpolitiker sind offenbar betroffen und haben entsprechende Drohschreiben erhalten.