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Nürnberg: 1200 Menschen demonstrieren nach Urteil gegen Linksextremistin Hanna S.


Autor: Agentur dpa

Nürnberg, Samstag, 27. Sept. 2025

Hanna S. aus Nürnberg soll in Budapest Menschen aus der mutmaßlich rechten Szene brutal attackiert haben. Das Gerichtsurteil zu dem Fall löst Protest aus: In der Frankenmetropole gehen Menschen auf die Straße.
Am Samstag, den 27. September, fand in Nürnberg eine weitere Demonstration wegen des Urteils im Fall Hanna S statt. Etwa 1200 Menschen nahmen teil.


Rund 1200 Menschen sind aus Solidarität für die verurteilte mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. in Nürnberg auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer seien am Samstagnachmittag (27. September 2025) von einem Park aus in Richtung Innenstadt gegangen, sagte ein Polizeisprecher. 

Nach einem Aufzug durch den Stadtteil Gostenhof fand die Abschlussversammlung am Kornmarkt statt. Gleichzeitig versammelten sich am Rathausplatz etwa 110 Teilnehmer unter dem Motto "Gemeinsam für Deutschland". Einige von ihnen schlossen sich den nahegelegenen Gegenprotesten an. Um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen, setzte die Polizei Sperrgitter ein, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken berichtet.

Polizeireiterin angegriffen - Pferd schreckt auf

Gegen 15:00 Uhr unternahmen die 110 Teilnehmer einen weiteren Aufzug quer durch das Stadtgebiet. Gegendemonstranten versuchten mehrfach, die Route zu blockieren, indem sie sich auf den Boden setzten. Die Polizei musste teilweise unmittelbaren Zwang anwenden, konnte die Blockaden jedoch jedes Mal umlenken.

Während der Versammlung wurde eine Polizeireiterin von einer unbekannten Person mit einer Fahnenstange angegriffen. Das erschreckte Pferd stieß mit einer Gegendemonstrantin zusammen, die aber unverletzt blieb.

Mit einer Abschlusskundgebung am Rathausplatz endeten die Versammlungen um 17:30 Uhr. Die Polizei war mit mehreren Einheiten vor Ort im Einsatz.

Hintergründe um den Prozess zu Hanna S.

Hanna S. wurde am Freitag vom Oberlandesgericht München unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu fünf Jahren Haft verurteilt.

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Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie zusammen mit anderen in Budapest brutal Menschen verprügelt hatte, die sie der rechtsextremen Szene zuordneten. Passiert war das am "Tag der Ehre" im Februar 2023. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig.