Das Polizeipräsidium Mittelfranken appelliert erneut an die Vernunft der Fahrgäste: "Niemand hat Freude am Tragen einer Alltagsmaske. Dennoch hilft die Maske Infektionen vorzubeugen." Mitte August fanden bereits großflächige Kontrollen statt.
Update vom 15.08.2020, 19.15 Uhr: Polizei zieht Bilanz nach Überprüfung im ÖPNV
Die bayerische Polizei hat am Donnerstag (13. August 2020) großflächige Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Maskenpflicht durchgeführt. Auch in den fränkischen Regionen überprüften Beamte in Bahnen und Bussen, ob die Fahrgäste einen Mund-Nase-Schutz tragen. Die drei zuständigen Polizeipräsidien in Franken haben nun die Ergebnisse der Kontrollaktion veröffentlicht.
Die Bilanz fällt insgesamt positiv aus - es gab nur wenige schwerwiegende Verstöße und kaum Diskussionen. In ganz Franken wurden 1.026 Verstöße festgestellt, ein Bußgeld wurde nur in 40 Fällen verhängt.
Update vom 14.08.2020: Polizei mit erfreulichem Fazit - fast alle Fahrgäste trugen Maske
Zwischen 08.00 Uhr und 22.00 Uhr fanden die Kontrollen am Donnerstag (13. August 2020) in den öffentlichen Verkehrsmitteln statt. "Fast alle Fahrgäste hielten sich an die Maskenpflicht", erklärt die Polizei Mittelfranken. Nur bei einem kleinen Teil der kontrollierten Personen gab es Grund zum Gespräch, meist, weil die Maske nicht richtig getragen wurde. Manche Passagiere trugen auch keine Maske, obwohl sie eine dabei hatten.
In Mittelfranken wurden 664 Verstöße festgestellt. Doch nur in 27 Fällen, hatten die Menschen gar keine Maske dabei. Diese mussten den Bus oder die Bahn bei der nächsten Station verlassen und erhielten eine Anzeige wegen Ordnungswidrigkeit. Bei den meisten Fahrgästen stießen die Kontrollen jedoch auf Verständnis.
In Oberfranken wurden 273 Verstöße von den Beamten aufgedeckt. In den meisten Fällen waren es nur geringfügige Verstöße und die Betroffenen zeigten sich einsichtig. Somit war laut Polizei "eine Belehrung ausreichend". In 13 Fällen wurde das Bußgeld von 150 Euro tatsächlich fällig. Insgesamt zieht auch die Polizei in Oberfranken eine positive Bilanz der Kontrollen.
Weniger Verstöße in Bus und Straßenbahn - Verunsicherung an den Haltestellen
Die Polizei in Unterfranken hatte den Tag über mehr als 1.000 Menschen kontrolliert, doch nur in 89 Fällen hatte die Fahrgäste gegen die Maskenpflicht verstoßen. In Bussen, Straßenbahnen und Taxen hätten annähernd 100 Prozent ihren Mundschutz ordnungsgemäß getragen.
In Zügen gab es dagegen einige Fahrgäste, die aus Bequemlichkeit ihre Maske wieder abnahmen. Verunsicherung herrschte aber vor allem an den Bahnsteigen und Haltestellen. Da diese im Freien liegen, denken viele, dass sie auch keine Maske tragen müssen. Eine mündliche Ermahnung hätte in diesen Bereichen jedoch laut Polizei gereicht, um die Maskenpflicht durchzusetzen und die rechtliche Lage etwas transparenter zu machen.
Aus diesem Grund haben die Beamten auch in keinem der 89 Fälle eine Anzeige erstattet. In Zukunft wird jedoch auch bei derartigen Verstößen eine Anzeige an die zuständigen Behörden weitergeleitet, die dann über das Bußgeld entscheiden.
Ursprüngliche Meldung vom 12.08.2020: Bayernweite Kontrollaktion der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln geplant
In Bayern nutzen laut Pressemitteilung der Polizei täglich Millionen von Pendlern, Touristen und Menschen jeden Alters den öffentlichen Nahverkehr. Die Züge, Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen seien damit Orte, an denen sich viele fremde Personen begegnen. Oft könne dabei kein Sicherheitsabstand eingehalten werden - die Fahrgäste kämen sich zwangsläufig näher.
In Zeiten erneut angestiegener Corona-Fallzahlen sei daher im öffentlichen Personennahverkehr besonders wichtig, dass ein Mund-Nase-Schutz getragen werde, um Infektionen zu verhindern. Eine Alltagsmaske oder einen Schal vor Mund und Nase zu tragen, schütze die Mitmenschen, sich mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken. "Natürlich hilft eine Maske nur dann, wenn sie korrekt über Mund und Nase getragen wird", betont die Polizei.
In Bayern ist dies im ÖPNV für alle Fahrgäste ab 6 Jahren verpflichtend vorgeschrieben. Ausnahmen sind nur aus gesundheitlichen Gründen und mit einem ärztlichen Attest möglich. Verstöße können mit Bußgeld geahndet werden. Die Vollzugsbehörden seien gehalten, entsprechende Kontrollen durchzuführen, so die Polizei weiter.
"Wer ohne Maske fährt, muss mit einer Anzeige rechnen"
Im Rahmen der bayernweiten Schwerpunktaktion werden demnach auch im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Donnerstag - im Zeitraum von 7 bis 22 Uhr - verstärkt Kontrollen im öffentlichen Nahverkehr durchgeführt. Fahrgäste sollen hierbei noch einmal auf die Einhaltung der Maskenpflicht hingewiesen werden. "Wer ohne Maske fährt, muss auch mit einer Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz rechnen", warnt die Polizei. Der Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Auflagen sieht hierbei ein Bußgeld von 150 Euro vor.
Auch nach der Schwerpunktaktion werde die mittelfränkische Polizei verstärkt auf die Einhaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr achten. Das Polizeipräsidium Mittelfranken appelliert an die Vernunft der Fahrgäste: "Niemand hat Freude am Tragen einer Alltagsmaske - gerade nicht bei sommerlichen Temperaturen. Dennoch hilft die Maske Infektionen vorzubeugen."
Auch in wirtschaftlicher Sicht ist die Corona-Krise nach wie vor zu spüren: Das Ausmaß der Pandemie setzt dem Nürnberger Autozulieferer Leoni weiterhin zu. Im zweiten Quartal 2020 hatte das angeschlagene Unternehmen einen Fehlbetrag von 123 Millionen Euro zu verzeichnen.