Lauf: Händler lässt Geschäft trotz Verbot geöffnet – "halb schlaflose Nächte"
Autor: Ralf Welz
Lauf an der Pegnitz, Dienstag, 06. April 2021
Trotz Verbot hat der Bergsportladen "Auf und Ab" in Lauf weiterhin geöffnet. Das Feedback sei überwiegend gut, auch "wenn es nach wie vor Leute gibt, die das nicht gut finden", sagt Inhaber Martin Rummel.
Wegen der geltenden Corona-Bestimmungen mussten die Geschäfte im Nürnberger Land vor mehr als einer Woche schließen. Martin Rummel vom Bergsportladen "Auf und Ab" in Lauf an der Pegnitz habe trotzdem weiterhin geöffnet: "Ich mache bei dem Kindergarten nicht mit", kündigte er in einem Video auf Facebook an. Und bis jetzt halte er seinen Laden weiterhin offen: "Das Feedback von Kunden und sogar von anderen Unternehmen ist überwiegend gut", sagt er am Dienstag (6. April 2021) gegenüber inFranken.de.
"Natürlich gibt es auch nach wie vor Leute, die das nicht gut finden", erklärt Rummel. Seine Ladenöffnung werde als unsolidarisch und egoistisch bezeichnet und sei Anlass für Rebellion und Chaos. "Und für wen ich mich denn halten würde, dass ich mich über geltendes Gesetz stelle." Rummel hält aber dagegen. Wegen seines Hygienekonzepts ist er davon überzeugt, dass sein Bergsportladen keine große Gefahrenquelle darstellt - "trotzdem verfolgt mich das auch und besorgt mir halb schlaflose Nächte, sich da dagegenzustellen. Aber das ist ein notwendiger Schritt."
Update vom 06.04.2021: Bergsportladen in Lauf will sich möglichem Lockdown widersetzen
Bisher habe der Bergsportladeninhaber keinen Besuch von der Staatsgewalt erhalten, "weder von der Polizei noch vom Ordnungsamt." Eine Schließung sei nicht geplant - auch, falls noch ein weiterer Lockdown kommen sollte. "Wenn es wirklich keinerlei Perspektive gibt, wie es weitergeht, dann bin ich dazu gezwungen, so weiterzumachen", erklärt Rummel. "Staatshilfen hin oder her. Wir hatten einen guten Puffer, aber auch der ist irgendwann am Ende."
Aktuell laufe der Laden recht gut. "Wir haben heute noch vier Termine und auch jetzt sind zwei Kunden da. Wir haben schon gut zu tun."
Maximal drei Personen dürfen gleichzeitig in den Laden. Die Maskenpflicht gelte natürlich - "auch wir laufen dauerhaft mit FFP2-Maske herum." Der Laden werde vorerst auch weiterhin geöffnet bleiben. "Mir reicht es, wenn ich sehe, was da an Feedback kommt. Das ist in der absoluten Mehrheit positiv."
Erstmeldung vom 30.03.2021: "Machen da nicht mit": Inhaber widersetzt sich Corona-Regeln und öffnet Geschäft
Laut Rummels Angaben haben am Samstag rund 15 Kunden den Laden aufgesucht. Am Montag seien es um die 20 gewesen. "Bislang bin ich sehr gut damit gelaufen", lautet Rummels vorläufiges Fazit. "Wir haben unzählige E-Mails und Anrufe bekommen, in denen uns die Menschen ihren Zuspruch ausgedrückt haben. Das war ein unglaubliches Erlebnis."
Das Konzept in dem Bergsportshop sei dasselbe wie davor gewesen. "Wir hatten zwei, maximal drei Leute im Laden. Alles nur mit Termin und mit Maske. So wie es die letzten zwei Wochen davor auch gelaufen ist." Für seinen eingeschlagenen Weg habe er fast ausnahmslos Zuspruch erhalten. Die wenigen Menschen, die im Netz Sorgen geäußert hätten, habe er kontaktiert, um ihnen ihre Angst zu nehmen.