Krasse Sprünge beim Red Bull District Ride in Nürnberg
Autor: Nikolas Pelke
Nürnberg, Sonntag, 07. Sept. 2014
Über 60000 Besucher haben am Samstag in Nürnberg das Finale des Red Bull District Ride verfolgt. Die Besucher staunten Bauklötze, während die Fahrer mit ihren Rädern über den halsbrecherischen Kurs flogen.
Der kleine Maximilian ist auf die Schultern des Papa geklettert und staunt Bauklötze. "Da!", schreit der fünfjährige Max und zeigt mit dem kleinen Finger auf den nächsten Mountainbike-Fahrer, der sich tollkühn von der Burgmauer in die erste Monster-Rampe stürzt. Selber über die Rampen und Schanzen springen? "Nie im Leben. Das schaut mir zu gefährlich aus. Wir fahren nur ganz normal mit dem Rad", sagt Stefan und zeigt auf die riesige Halfpipe unterhalb der Kaiserburg. "Allein vom Zuschauen bekomme ich schon Schweißperlen auf der Stirn", gesteht der Papa während die Menschenmenge unter dem Wahrzeichen der Stadt schon den nächsten Star der Freerider-Szene bejubelt.
Red Bull District Ride: Fans sind begeistert
Brandon Semenuk steht jetzt am Start. Corinna und Rüyla zücken ihre Handy-Kameras. "Mutige Männer sind schon nicht schlecht", findet Corinna.
62.000 Zuschauer in Nürnberg
Ein fliegendes Kamera-Auge steigt derweil surrend in die Luft. Die Live-Bilder aus der Vogelperspektive werden direkt auf riesige Video-Leinwände übertragen. Die rund 62.000 Zuschauer halten jetzt gleichzeitig den Atem an. Dann springt der Kanadier mit seinem Rad sagenhafte acht Meter von der Stadtmauer auf die erste Rampe. Die Halfpipe katapultiert den 23-jährigen Extremsportler am Ende hoch in den Himmel hinaus.
Linus und Luis kneifen die Augen zusammen, um bei dem gleißenden Sonnenlicht besser sehen zu können. "Ein bisschen Action macht das Leben doch erst spannend", findet Felix, der am Samstagnachmittag extra aus Bamberg mit seinen zwei Söhnen nach Nürnberg zum Red Bull District Ride gefahren ist.
Auf dem Dach des Rathauses in Nürnberg
In der Zwischenzeit hat Brandon schon die nächsten Hürden gemeistert. Der Profi hat sogar noch genug Nerven, um bei jedem Sprung waghalsige Kunststücke in der Luft zu zeigen. Dann steht der Fahrer praktisch auf dem Dach des Rathauses. Von hier oben hat man einen fantastischen Ausblick auf die vielen Zuschauer auf dem Hauptmarkt. Ohne zu zögern saust Brandon aus einer Höhe von 15 Metern über die Rampe in die Tiefe. Am Ende der Looping-Bahn wird der Freerider eine Flugstunde einlegen müssen.
Ralf aus Aichach bei Augsburg zückt seine Kamera und knipst den atemberaubenden Salto, den der Fahrer mit seinem bunten Gefährt hoch über dem Hauptmarkt vollbringt. Dann heißt es kurz: Luft anhalten. Schließlich muss auch die Landung klappen, um am Ende auf dem Siegertreppchen zu landen.
"Das ist besser als Fernsehen", sagt Toska die mit ihren kleinen Freunden Tanino, Jonas und Nils die Action-Show verfolgt. Derweil hat Brandon wieder sicheren Boden unter den dicken Rädern. Die Menge applaudiert.
"Ich bin selber mal Dirt-Bike gefahren. Aber ich habe mir alle Knochen gebrochen. Aber weitergefahren bin ich trotzdem. Extremsport ist eben einfach eine Lebenseinstellung. Und hier der Kurs in der Altstadt vor der grandiosen Kulisse ist natürlich echt genial", sagt Ralf und schwärmt davon, wie man mit dem "Bike" die Grenzen von Körper und Geist kennenlernen kann.
Sportliches Ambiente für die Altstadt in Nürnberg
"Cool" findet auch Gerhard Pickel den Funsport-Event. "Das ist mal was anderes. Das bringt frischen Wind und viele junge Leute in die Altstadt", sagt der Wirt, der seine fränkische "Alm" direkt unterhalb der Burg betreibt.
"Nur diesen Energydrink gibt es bei mir nicht auf der Karte. Aber Bier ist ja auch ein isotonisches Sportgetränk", sagt der Wirt und reicht noch ein Lindenbräu-Seidla durch sein "Bierfenster" an die junge, sportliche Kundschaft.
Irgendwann steht dann auch der Sieger fest. Brandon Semenuk, der tollkühne Freerider aus dem kanadischen Whistler, heißt der Titelträger. Aber gewonnen haben alle Teilnehmer. Schlielich haben alle den halsbrecherischen Kurs heile überstanden. Vielleicht verleiht diese Energie-Brause ja wirklich Flügel.
Red Bull District Ride 2014 in Nürnberg / Preisträger:
1. Platz: Brandon Semenuk aus Kanada
2. Platz: Brett Rheeder, Kanada
3. Platz: Thomas Genon, Belgien