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Hund in Franken: Zusammen ausgesetzt - Muffin vermittelt, Kiko bleibt zurück


Autor: Isabel Schaffner

Nürnberg, Sonntag, 23. Juli 2023

Im Juni übergab die Polizei dem Tierheim Nürnberg die beiden Hunde Kiko und Muffin. Die Schwergewichte wurden an einer Straße angebunden und sich selbst überlassen. Muffin ist bereits vermittelt. Kiko wartet noch immer.
Muffin (links) hat das Tierheim Nürnberg Ende Juni verlassen. Wie lange muss Kiko (rechts) noch warten?


  • Tierheim Nürnberg hofft auf Vermittlung von Hund Kiko
  • Besitzer ließ ihn und Muffin auf herzlose Weise im Stich
  • Warum wurden die Hunde getrennt? Tierheimleitung klärt auf
  • "Freundlich und verspielt" - das ist Kiko

Die beiden zehn Monate alten Mixe Kiko und Muffin teilen dasselbe Schicksal. Unbekannte banden die großen Hunde mit einem Gewicht von 40 bis 50 Kilogramm am Nürnberger Einsteinring an und entfernten sich auf Nimmerwiedersehen. Auch Hund Freddy, der nun im Tierheim Hersbruck sitzt, wurde vermutlich ausgesetzt. Über die Polizeiinspektion Nürnberg Süd kamen Kiko und Muffin am 9. Juni ins Tierheim Nürnberg. Muffin hat inzwischen neue Besitzer gefunden, doch Kiko ist im Tierheim zurückgeblieben. Tierheimleiterin Tanja Schnabel erklärt gegenüber inFranken.de die Entscheidung, sie zu trennen.

"Im Zweifelsfall zwei Jahre länger gewartet": Tierheim Nürnberg über die Beziehung zwischen Muffin und Kiko

Keinerlei Kennzeichnung wiesen die Hunde damals auf, so blieben dem Tierheim viele Fragezeichen. Der Zustand der beiden Fundhunde sei aber in Ordnung gewesen, wie sich Schnabel erinnert. Als "rüpelhaft, aber lieb" beschrieb das Tierheim den schwarz-weißen Muffin vor seiner Vermittlung. Der weiße Kiko sei "hier anfangs unsicher, aber nach Eingewöhnung recht freundlich und verspielt". Warum wurden die Hunde getrennt voneinander vermittelt?

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Zum einen sei es eine große Herausforderung, zwei Hunde in dieser Dimension an dieselben Besitzer zu vermitteln, erklärt Schnabel. "Dann hätten wir im Zweifelsfall zwei Jahre länger gewartet. Das ergibt für das Tier wenig Sinn. Sie hingen auch nicht besonders aneinander. Wir sind durchaus in der Lage, zu beurteilen, ob die Hunde eine enge Beziehung zueinander haben. Wenn das der Fall ist, reißen wir sie natürlich nicht auseinander."

Aufgrund seiner Größe sollten Kinder in Kikos neuem Zuhause "schon größer und standfest sein", gibt das Tierheim an. Bei Artgenossen entscheide die Sympathie. "Seine neuen Menschen müssen mit ihm die Hundeeinmaleins noch üben, denn bisher hat er noch nicht viel gelernt", heißt es zudem.

"Was sind das nur immer für herzlose Menschen" - Hundeliebhaberin fassungslos

Viele mitfühlende Kommentare finden sich zu Kiko auf Facebook. Neben Erfolgswünschen ist so zu lesen: "Was sind das nur immer für herzlose Menschen, [die] sich Welpen anschaffen und dann aussetzen. Hätten sich lieber einen Stoffhund anschaffen sollen. Ich hoffe, Kiko kommt dann nur noch in gute Hände, über eine Hundeschule würde er sich bestimmt freuen."

Das Schicksal von Elli aus dem Tierheim Kulmbach machte Tierschützer indes "traurig und glücklich zugleich".