Lokal in Schwarzenbruck erlässt Kinder-Verbot
Autor: Ellen Schneider
Schwarzenbruck, Mittwoch, 16. April 2025
Zahlreiche Diskussionen mussten die Betreiber des Lokals bereits führen, Gäste teilweise wieder wegschicken - und das alles nur wegen einer neu eingeführten Maßnahme.
Seit dem 1. Dezember 2024 betreiben Jasmin und Stefan Wieland die Schwarzachstuben in Schwarzenbruck. Typisch fränkische Küche gibt es dort - das komplette Gegenteil zu dem mediterranen Restaurant in Altenfurt, das die beiden zuvor betrieben. Das Paar freute sich auf die neue Aufgabe - doch gleich zu Beginn gab es eine böse Überraschung. Bis heute leiden die Betreiber unter den Folgen dieser, betont Jasmin Wieland im Gespräch mit inFranken.de.
"Das war ein riesengroßes Problem", sagt Wieland. Auf Anweisung der Gemeinde hätten sie manche Gäste wegschicken müssen - "das hat für uns einen immensen Umsatzeinbruch bedeutet." Und auch auf den Ruf der neuen Betreiber habe sich das ausgewirkt. Die Angst der Wielands: Gäste könnten nun denken, Kinder seien nicht erwünscht, die Betreiber nicht kinderfreundlich - dabei haben die beiden selbst vier Kinder.
Schwarzenbruck führt Altersregelung bei Kegelbahn-Nutzung in Schwarzachstuben ein
Ausgelöst habe das alles eine neue Regelung der Gemeinde. Denn in den Räumlichkeiten der Schwarzachstuben befindet sich nicht nur der Gastraum, den die Wielands gepachtet haben, sondern auch noch ein Saal und eine Kegelbahn der Gemeinde. Die Räume werden zwar auch teilweise von den neuen Betreibern bewirtet - das Buchungssystem und Regelwerk obliege jedoch weitestgehend der Gemeinde.
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Diese bestätigt auf Anfrage von inFranken.de: Mitte November habe man für die Kegelbahn eine Altersgrenze eingeführt. Seitdem dürfen Kinder unter 14 Jahren dort nicht mehr spielen. Auch im Kreis Lichtenfels sorgte die neue Maßnahme eines Lokals zuletzt für Kritik.
"In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Situationen, die eine Neubewertung der Nutzung durch jüngere Altersgruppen erforderlich machten. Die Maßnahme dient dem Schutz aller Nutzerinnen und Nutzer sowie dem geordneten Ablauf des Betriebs", begründet Michaela Kirnberger, Sprecherin der Gemeinde, die Altersgrenze.
"Das hat uns sehr geschadet": Betreiber der Schwarzachstuben fühlen sich im Stich gelassen
Die Regelungen sind Bestandteil des Pachtvertrags der Familie Wieland. Laut Jasmin Wieland war die Einführung einer Altersgrenze jedoch nicht bekannt. Kirnberger hält dagegen: "Die neuen Pächter der Schwarzachstuben wurden im Vorfeld über die Änderung der Nutzungsordnung informiert", sagt er. Auch deren Meinung wurde berücksichtigt.
Bei den Besuchern kommt die Änderung überhaupt nicht gut an. Die Konsequenz: Kindergeburtstage würden seltener vor Ort gefeiert, große Gruppen von 25 Personen müssten weggeschickt werden. Zahlreiche Gäste verknüpfen die Altersgrenze laut Wieland mit den neuen Betreibern, bleiben der Gaststätte deshalb fern.