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Schnaittach: Bräustüberl Kanone nach 18 Jahren wieder eröffnet - "so lange darauf hingefiebert"


Autor: Manuel Dietz

Schnaittach, Samstag, 06. Mai 2023

Das Bräustüberl in Schnaittach hat seit vergangenem Wochenende wieder auf. Die Traditionskneipe der Brauerei Kanone öffnete zum ersten Mal seit 18 Jahren ihre Türen.
18 Jahre lang stand das Bräustüberl der Schnaittacher Kanonen-Brauerei leer. Nun gibt es neue Pächter.


  • Schnaittach: Bräustüberl der Brauerei Kanone feiert Neueröffnung
  • "Wie früher, nur ganz anders": Das ist das neue Konzept der Traditionskneipe
  • "Auf Aushang an der Brauerei schauen": Neuer Pächter erklärt, was Gäste vorab beachten müssen

Das Bräustüberl der Brauerei Kanone in Schnaittach hat wieder geöffnet. 18 Jahre nach der Schließung sperrte die Kultkneipe am vergangenen Samstag (29. April 2023) erneut ihre Türen auf. "Die Leute haben so lange darauf hingefiebert", freut sich Tobias Petschelt, einer der beiden neuen Pächter des Bräustüberl. Gegenüber inFranken.de erklärt er jetzt, wie die Eröffnung gelaufen ist und warum es trotz der schwierigen Situation in der Gastronomie der richtige Zeitpunkt war, um das Traditionslokal wieder aufleben zu lassen.          

Bräustüberl in Schnaittach feiert nach 18 Jahren sein Comeback: "Gegen Gastro-Sterben stemmen"

"Sehr gut" sei das Eröffnungswochenende gelaufen, wie Tobias Petschelt im Gespräch mit inFranken.de berichtet. "Sehr viele Leute haben sich wahnsinnig gefreut." Im Vorfeld sei aber trotzdem ein gewisses Maß an Anspannung da gewesen. "Natürlich ist man kurz vorher ein bisschen nervös", gesteht Petschelt. Und das, obwohl er dazu eigentlich gar keinen Grund gehabt habe, wie er erklärt. "Wir waren uns eigentlich sicher, dass es gut angenommen wird, weil die Leute schon lange darauf hingefiebert haben", sagt der neue Pächter des Bräustüberl.

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"Man braucht da jetzt gar nicht zu lügen, natürlich läuft am Anfang noch nicht alles perfekt", sagt er. Für das erste Wochenende habe aber schon mal alles sehr gut funktioniert. "Es war eine sehr schöne und harmonische Eröffnung", freut er sich deshalb. Die Entscheidung, das Bräustüberl zusammen mit seinem Kumpel Andreas Hofmann zu übernehmen, sei, wie er erzählt, irgendwann einmal mehr oder weniger "aus einer Bierlaune heraus" entstanden.

"Es hat uns seit Jahren gestört, dass hier in der Gegend immer mehr Gaststätten und Brauereien schließen", erklärt Petschelt. "Und dazu kennen wir halt auch den Junior-Chef der Brauerei", fügt er hinzu. "Wir haben ihn immer genervt damit, dass das Bräustüberl unbedingt wieder aufmachen muss", lacht er. "Dann macht es doch einfach selber!" sei dann irgendwann mal seine genervte Reaktion gewesen. Das habe man sich nicht zweimal sagen lassen

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"Sind ein Bräustüberl und keine Gaststätte": Pächter erklärt neues Konzept - "bierorientierte" Küche

Auch Petschelt sei sich natürlich der schwierigen Lage bewusst, in der sich viele Gastronomiebetriebe aktuell befinden. Allen Widrigkeiten zum Trotz habe man sich aber dennoch dazu entschieden, das Bräustüberl genau in dieser, für die Gastronomie extrem schwierigen Phase, wieder aufleben zu lassen. Der neue Bräustüberl-Pächter erklärt auch, warum. "Ich glaube, es ist gut, so etwas trotzdem zu wagen", sagt er. Die Nachfrage, so der Neu-Gastronom, sei nämlich in jedem Fall da. "Außerdem ist es denke ich sinnvoll, sich da auch als Brauerei gegen so ein Gastro-Sterben zu stemmen", sagt Petschelt. Und davon abgesehen: "Für ein gutes Lokal ist immer der richtige Zeitpunkt".

Was das kulinarische Konzept des neuen Bräustüberl angeht, sei die Marschrichtung indes klar: "Wie früher, nur ganz anders" soll es demnach sein. Was genau er damit meine? "Wir wollen ein uriges Bräustüberl, wie früher, aber ohne dabei kitschig zu sein oder überladen zu wirken", erklärt Petschelt. Die Küche sei demnach vor allem eines: "bierorientiert". Der Fokus liege dementsprechend auf typisch fränkischen Brotzeiten und regionalen Schmankerln. "Wir sind halt ein Bräustüberl und keine Gaststätte", betont er.

Das Lokal hat vorerst nur unregelmäßig geöffnet. "Wir sind alle Vollzeit berufstätig und haben noch andere Verpflichtungen", erklärt Petschelt. Gäste sollen sich deshalb am besten bevor sie vorbeikommen auf der Facebook- oder Instagramseite des Bräustüberl Kanone informieren. "Da schreiben wir immer die aktuellen Öffnungszeiten rein", erklärt er. "Oder sie schauen einfach ganz klassisch auf den Aushang an der Brauerei", so Petschelt.