Nürnberg: Gewalt in Freibädern - Betreiber setzt auf Sicherheitsdienst
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
Nürnberg, Montag, 29. Juli 2024
Tumulte wie im vergangenen Jahr in Berliner Freibädern gibt es in Bayern nicht. Doch auch diese stellen zum Teil einen raueren Umgangston unter den Badegästen fest. Das Personal ist gewappnet.
In öffentlichen Schwimmbädern kommen diverse Menschengruppen zusammen, was insbesondere bei hohen Temperaturen für Spannungen sorgen kann. Zahlreiche Einrichtungen sind darauf vorbereitet: Sie setzen Sicherheitsdienste ein und schulen ihr Team in der Gewaltprävention.
Größere Zwischenfälle wie in den Berliner Freibädern hat es in Bayern bislang nicht gegeben, berichten Betreiber in München, Nürnberg, Kempten und Hof in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Prügeleien und Ausschreitungen von aggressiven Jugendlichen und jungen Männern in einigen Schwimmbädern der Hauptstadt hatten im vergangenen Sommer wiederholt für Aufsehen gesorgt.
Wenige gewalttätige Zwischenfälle in Bayerns Freibädern - aber rauer Umgangston
"Gewalttätige Zwischenfälle sind die absolute Ausnahme und wirklich sehr selten", erklärte Matthias Bach vom städtischen Eigenbetrieb NürnbergBad. Im vergangenen Jahr habe es nur wenige Rangeleien oder handgreifliche Auseinandersetzungen unter Badegästen gegeben. Die Münchner Stadtbetriebe haben in diesem und letztem Jahr eigenen Angaben zufolge keinen nennenswerten Vorfall verzeichnet.
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Allerdings ist der Umgangston rauer geworden, haben die Stadtwerke in Hof festgestellt. "So werden vermehrt Regeln missachtet und Hinweise des Personals ignoriert", berichtet Sprecherin Sabrina Schmalfuß.
Dass es mehr Ärger in den Schwimmbädern geben könnte, darauf deuten auch die Zahlen aus der bayerischen Kriminalstatistik hin. Diese liegen dem Landeskriminalamt jedoch nur gesammelt für alle Schwimmbäder und Badestrände vor. Demnach gab es an diesen Orten im vergangenen Jahr fast 1360 Straftaten - 70 mehr als 2022. Vor der Corona-Pandemie waren es mit fast 1640 aber noch deutlich mehr. Häufig kam es in den Einrichtungen demzufolge im vergangenen Jahr zu Diebstählen und Körperverletzungen.
Lage in Freibädern angespannter als in Hallenbädern
Wenn es Probleme gibt, dann eher im Freibad. Dort sei die Lage angespannter und es sei ein anderes Publikum als im Hallenbad, sagt Daniela Pletzer vom Freizeitbad CamboMare in Kempten, das Schwimmbecken drinnen und draußen betreibt. Seit dem vergangenen Jahr arbeitet das Freibad deshalb mit einem Sicherheitsdienst zusammen, um die Liegewiesen besser im Auge zu behalten.
Im Freibad in Hof ist das an Tagen mit vielen Badegästen schon länger üblich. Der Sicherheitsdienst soll Diebstähle verhindern und darauf achten, dass niemand über den Zaun klettert, um Eintritt zu sparen. "Uns war es wichtig, dass sich unser Personal auf die Wasseraufsicht konzentrieren kann, während auf der Liegewiese der Sicherheitsdienst präsent ist", erläutert Schmalfuß.
Auch in den Nürnberger Freibädern kommen teilweise Sicherheitsdienste und Überwachungskameras zum Einsatz - "um ein täterunfreundliches Umfeld zu schaffen", wie Bach erklärt. Für die Mitarbeitenden habe es im Frühjahr zudem ein Deeskalationsseminar gegeben. Auch in München, Kempten und Hof erhalten diese ähnlichen Schulungen. "Wenn es zu Rangeleien oder Auseinandersetzungen kommt, können diese in der Regel umgehend von unserem Personal vor Ort geschlichtet werden", heißt es von den Stadtwerken in München.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.