Flughafen Nürnberg: Passagier aus Bamberg erlebt "Horror-Trip" in Mallorca-Maschine - "Kinder haben geschrien"
Autor: Ralf Welz
Nürnberg, Montag, 20. Juni 2022
Am Flughafen Nürnberg hat eine Maschine nach Mallorca den Startvorgang kurzerhand abbrechen müssen. "Als Mensch merkt man, dass da was nicht stimmt", sagt Passagier W. Er spricht von einem "Horror-Trip".
- Flughafen Nürnberg: Mallorca-Maschine muss Start kurzerhand abbrechen
- Flugzeug bleibt stundenlang auf Rollfeld stehen - Feuerwehr im Einsatz
- Passagier aus Bamberg schildert "Horror-Trip" - und übt scharfe Kritik
- Condor reagiert auf Vorwürfe: Fluggesellschaft dementiert zugleich Gerüchte
Ein Vorfall am Flughafen Nürnberg hat die Nerven von Passagier W. (Name auf Wunsch anonymisiert) gehörig in Mitleidenschaft gezogen. Der 19-Jährige aus Bamberg erlebte laut eigener Aussage bei seiner geplanten Mallorca-Reise einen regelrechten "Horror-Trip". Gemeinsam mit seiner Familie wollte er von Nürnberg auf die spanische Baleareninsel fliegen - doch daraus sollte vorerst nichts werden. "Als das Flugzeug gerade abheben wollte, gab es bei hoher Geschwindigkeit plötzlich eine Vollbremsung", berichtet W. inFranken.de.
Flughafen Nürnberg: Mallorca-Maschine bricht abrupt Start ab
Die Condor-Maschine kam laut Schilderung des Insassen knapp vor dem Ende der Startbahn zum Stehen. "Es hat einen Riesenruck gegeben. Kinder haben geschrien", schildert der 19-Jährige sein Erlebnis vom 6. Juni 2022. "Als Mensch merkt man, dass da was nicht stimmt." Den Grund für den abrupten Startabbruch sollten die Passagiere von Flug DE1034 W. zufolge gleichwohl erst Stunden danach erfahren. "Keiner wusste, was los ist."
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Das Flugzeug sei von der Feuerwehr umstellt worden. Die Einsatzkräfte, so beschreibt es der Augenzeuge, hätten erst einmal die Bremsen des Flugzeugs kühlen müssen, weil diese so heiß gelaufen gewesen seien, dass das Flugzeug nicht einmal mehr weiterfahren habe dürfen. Die Passagiere mussten die Maschine laut W. verlassen. Erst am Abend im Terminal erfuhren sie demnach die Ursache für den geplatzten Abflug. "Grund waren Defekte an den Triebwerken", erklärt der junge Bamberger.
"Wir mussten nach dem Ausstieg sage und schreibe vier Stunden am Terminal ausharren", beklagt er. Gegen 22 Uhr sei den Condor-Kunden letztlich mitgeteilt worden, dass es für sie heute nicht mehr weitergehe. "Zuvor hat es von niemandem Informationen gegeben, was nun Sache ist. Stattdessen gab es Tetrapak-Wasser und Mini-Prinzenrollen - eine absolute Lachnummer", kritisiert der Oberfranke.
"Zwei ganze Urlaubstage kaputt": Passagier aus Bamberg beklagt "Mega-Verspätung"
W. und seine drei Familienmitglieder machten sich schließlich notgedrungen mit dem Auto auf den Weg zurück nach Bamberg. Andere Familien, deren Wohnort weiter weg lag, seien kurzfristig in Hotels untergebracht worden. "Manche mussten hierfür spätnachts mit kleinen Kindern mit der U-Bahn ans andere Stadtende von Nürnberg fahren", moniert der 19-Jährige. "Das ist eine Sauerei, das muss man ganz klar so sagen."
Ihn selbst ärgert vor allem die aus seiner Sicht unzureichende Kommunikation vonseiten der Airline und des Flughafens und der immense Zeitverlust. W. und seine Angehörigen seien aufgrund des ausgefallenen Flugs fast 24 Stunden später als vorgesehen an ihrem Urlaubsziel Mallorca angekommen. "Das war eine solche Mega-Verspätung, dass dadurch einfach zwei ganze Urlaubstage kaputt waren."