FFP2-Maskenpflicht lässt alte Fake-News über Söders Frau aufleben
Autor: Redaktion
Nürnberg, Freitag, 15. Januar 2021
Ab dem 18. Januar gilt in Bayern eine FFP2-Maskenpflicht - profitiert davon Karin Baumüller-Söder, Frau von Bayerns Ministerpräsident? Natürlich nicht, dennoch finden sich in den sozialen Medien zahlreiche Falschbehauptungen über Baumüller-Söder und ihre Firma, die bereits zu Beginn der Pandemie widerlegt wurden.
Nein, Karin Baumüller-Söder und ihre Firma verdienen nicht an der FFP2-Maskenpflicht. Ab Montag, dem 18. Januar gilt in den bayerischen Geschäften, Bussen und Bahnen die Pflicht eine FFP2-Maske zu tragen. Seit die neue Regelung am Dienstag (12.01.2021) von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bekannt gegeben wurde, häufen sich in den sozialen Netzwerken Kommentare, die behaupten Söder und seine Ehefrau Karin Baumüller-Söder würden mit der neuen Maskenpflicht insgeheim Geld verdienen - schon wieder.
Bereits zu Beginn der Pandemie machten ähnliche Behauptungen die Rund und wurde seither längst widerlegt. Dennoch feiert die Falschbehauptung nun ein Comeback, einige Nutzer behaupten sogar Baumüller-Söder und ihr Bruder würden die größte Firma zu Herstellung von Schutzmasken in Deutschland betreiben. Was ist also die Wahrheit und wie konnten sich diese Fake News überhaupt so weit verbreiten?
Falschbehauptung in sozialen Medien: Markus Söders Frau verdient nicht an der Maskenpflicht
Karin Baumüller-Söder und ihrem Bruder Andreas gehören die Baumüller Gruppe mit Sitz in Nürnberg. Das Unternehmen ist auf die Herstellung elektrischer Antriebs- und Automatisierungssysteme spezialisiert und umfasst insgesamt sechs Firmen. Wie ein Sprecher der Baumüller-Gruppe laut dem Bayerischen Rundfunk (BR) bestätigte, stellt keines der sechs Unternehmen Schutzmasken oder Mund-Nasen-Bedeckungen her.
Das Dienstleistungsunternehmen Baumüller Services hatte im April 2020 lediglich sogenannte "Face Shields" mithilfe eines 3D-Druckers produziert. Die Visiere aus Plastik dienen jedoch weder zum Selbst- noch zum Fremdschutz und stellen auch laut den Bayerischen Verordnungen keinen gleichwertigen Ersatz für eine Maske dar.
Zudem hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben nur 210 Face Shields hergestellt. "Diese Face Shields wurden nicht verkauft, sondern zum Schutz der eigenen Mitarbeiter verteilt bzw. an Krankenhäuser in der Region Nürnberg gespendet", sagt ein Unternehmenssprecher gegenüber dem BR.
Face Shields wurden an Krankenhäuser gespendet
Jeweils 100 gingen an das Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg und die Frankenalb-Klinik Engelthal, die übrigen zehn gingen an Mitarbeiter. Die Behauptungen, dass die Baumüller Gruppe mit Schutzmasken Geld verdient, ist also falsch.
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Ihren Ursprung hatte die Falschmeldung bei der bayerischen AfD-Landesvorsitzenden Corinna Miazga. Am 29. Mai 2020 schrieb Miazga auf Twitter: "Söders Frau, Karin Baumüller-Söder macht jetzt in sog. #faceshields und verdient so an der Maskenpflicht, die ihr Mann in #Bayern nicht nur predigt, sondern sogar staatlich verordnet!"