Familienvater in Hersbruck brutal ausgeraubt: Wollten ihm junge Männer eine "Lektion erteilen"?
Autor: Redaktion
Hersbruck, Mittwoch, 03. Juni 2020
Nach einem brutalen Autoraub in Franken sitzen zwei junge Männer in U-Haft. Laut den aktuellen Ermittlungen wollten sie ihrem Opfer, einem Familienvater aus Hersbruck, eine „Lektion erteilen“. Die Flucht endete in der Lagerhalle eines Getränkehändlers.
Ein Familienvater und seine minderjährige Tochter aus Hersbruck wurde an Silvester 2019 Opfer eines brutalen Raubs. Zwei Männer tauchten bei ihnen auf, wendeten laut Staatsanwaltschaft „erhebliche Gewalt“ an und flüchteten dann mit dem Auto des Vaters. Schließlich krachte der Wagen in die Lagerhalle eines Getränkehändlers.
Mittlerweile sind die Ermittlungen weit fortgeschritten. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Antje Gabriels-Gorsolke, gibt inFranken.de einen Zwischenstand.
Update vom 03.06.2020: Mutmaßliche Täter sollen Sohn des Opfers aus Internet kennen
Gegen zwei junge Männer aus dem Rheinland nahe Köln wird wegen gefährlicher Körperverletzung, schweren Raubs und versuchten Mordes ermittelt, erklärt Gabriels-Gorsolke von der Staatsanwaltschaft. Den beiden wird vorgeworfen, einen Vater sowie seine Tochter in Hersbruck (Nürnberger Land) unter „erheblicher Gewalt“ ausgeraubt zu haben.
So kam es laut den Ermittlungen zu der brutalen Tat: Die zwei jungen Männer (heute 21 und 22 Jahre alt) lernten den Sohn des späteren Opfers im Internet kennen. Dort bekamen sie mit, dass der Sohn mit dem Vater verstritten ist. Daraufhin sollen sie beschlossen haben, dem Mann eine „Lektion zu erteilen“ und ihm eine „Abreibung zu verpassen“, so die Staatsanwaltschaft.
An Silvester seien die beiden zur Wohnung des Vaters in Hersbruck gekommen. Laut den Ermittlungen gaben sie sich als Polizisten aus, um hereinzukommen. Dann habe sich ein brutaler Raub abgespielt. Die Staatsanwaltschaft berichtet von „erheblicher Gewaltanwendung“, anschließend seien der Vater und seine minderjährige Tochter gefesselt worden.
Tatverdächtige sitzen noch in U-Haft
Die beiden Täter flüchteten mit dem Auto des Opfers. Allerdings kamen sie nicht weit. Bei der Abfahrt von der B14 auf Höhe des Gewerbegebiets Bräunleinsberg (Ottensoos) verlor der Fahrer, der mit rund 100 km/h unterwegs war, die Kontrolle über das Auto. Der Wagen fuhr über eine rund zwei Meter hohe Böschung und hob ab. Das Fahrzeug flog rund 30 Meter durch die Luft und krachte durch die Metallfront einer Lagerhalle des Getränkehändlers Ziegler.
Danach wurden die beiden jungen Männer festgenommen. Da die Ermittlungen noch nicht völlig abgeschlossen sind, wurde noch keine Anklage erhoben, erklärt Gabriels-Gorsolke inFranken.de. Die beiden Tatverdächtigen sitzen aktuell noch in Untersuchungshaft.