Explosiver Abend: David Garrett begeistert in Nürnberg
Autor: Redaktion
Nürnberg, Dienstag, 22. November 2016
Mit seiner Tour "Explosive Live" gastierte Star-Geiger David Garrett am Montag in der Arena in Nürnberg.
           
Im Gepäck hatte der deutsche Star-Geiger viele seiner eigenen Stücke. Obwohl die Halle noch einige freie Plätze bot, wollten sich etwa 9000 Fans das Bühnenspektakel nicht entgehen lassen.
Mit leichter Verspätung bahnte sich Garrett seinen Weg durch die Menge spielend zur Center Stage in der Halle. In Begleitung seines Orchesters und der Band, startete der Teufelsgeiger auf einer rotierenden Bühne in einen explosiven Abend.
Nach "Dangerous" und rockigen Tönen von Led Zeppelin, wurde es verträumt, als David Garrett "Let it go" aus dem Film "Die Eiskönigin" anstimmte. Nebelschwaden, die sich ihren Weg durch die vorderen Blöcke suchten, untermalt von einer stimmigen Lichtershow, verzauberten die Fans.
Es folgte eine Hommage an den französischen Gitarristen Jean "Django" Reinhardt, welcher sich bei einem Unfall die Hand schwer verletzte und daraufhin eine Spieltechnik entwickelte, bei der er nur den Zeige- und Mittelfinger benutzte. Beeindruckt dadurch, versuchte David diesen Stil zu imitieren.
"An Tagen, an denen es mir nicht so gut geht, bin ich meinen Fans dankbar, dass es sie gibt. In ihnen finde ich Kraft und Motivation", wandte sich Garrett dann direkt an das Publikum. Um dem Gedanken noch mehr Ausdruckskraft zu verleihen, begab er sich in die Menge, begleitet von Chicago´s "You`re the inspiration" und so mancher Fan kam in den Genuss, seine Hand schütteln zu dürfen. Fannähe war Garrett an diesem Abend wichtig. Immer wieder verließ er die Bühne, um irgendwo in der Menge aufzutauchen.
"Das meine Familie sehr musikalisch ist, ist wohl bekannt", scherzte David und ging kurz auf die Entstehung des Songs "Marathon" ein. Geschrieben wurde dieser von seiner kleinen Schwester, die ihn jedoch nie veröffentlichte. 80 Prozent des neuen Albums "Explosive" entstamme aber aus seiner eigenen Feder, lies er stolz verlauten. "Electronic Dance Music" habe ihn dazu inspiriert. "Die exklusive Mischung aus klassischen Klängen und elektronischen Beats faszinieren mich", so Garrett.
Insgesamt waren die klassischen Klänge an diesem Abend weniger vertreten und wichen expressiven Pop- und Rockklängen. Abgerundet durch eine epische Pyro- und Lasershow, ist David Garretts neue Tour ein Spektakel, das seines Gleichen sucht. Wer ruhige Töne bevorzugt, war allerdings fehl am Platz. Im wahrsten Sinne explosiv und dynamisch, führte Garrett persönlich durch einen emotionsgeladenen Abend.
Höhepunkte in der zweiten Konzert-Hälfte waren definitiv das "Battle" zwischen Garrett und der E-Gitarre seines Gitarristen, sowie der Auftritt der Sängerin Ethida.
Bei "Killing in the name" von "Rage against the machine" gaben die Pyrotechniker alles. Und mit "Music was my first love" verabschiedete sich Garrett nach über zwei Stunden von seinen Fans, die ihn mit einem frenetischen Applaus von der Bühne geleiteten.
von Tanja Will