Bluttat in Südstadt Nürnberg: Verdächtiger in Haft

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Foto: News5/Grundmann
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Am Mittwochabend ist ein 54-Jähriger in der Südstadt von Nürnberg getötet worden. Der Tatverdacht gegen einen 30 Jahre alten Mann hat sich offenbar erhärtet.

In einem Hinterhaus in der Ackerstraße in der Südstadt von Nürnberg ist am Mittwochabend ein 54-jähriger Mann gewaltsam zu Tode gekommen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist er einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Bereits am Mittwochabend wurde ein 30-jähriger Mann vorläufig festgenommen. Nun hat sich der Verdacht offenbar erhärtet. Es wird wegen Mordes ermittelt.

Die Ackerstraße im Süden von Nürnberg ist nicht die Parkallee. Zwischen Kohlenhof und Rampen versprüht die Stadt den Charme einer untergegangenen Arbeiterhochburg. In den Innenhöfen türmt sich der Müll.

Viel los ist in der Ackerstraße am Tag nach dem Gewaltverbrechen nicht. Menschen sind kaum auf der Straße zu sehen. Eine Frau mit Kopftuch geht an einem Haus vorbei, bei dem jemand "Don`t let the system get you down" mit Farbe an die Mauer geschrieben hat.


Bluttat in der Südstadt von Nürnberg: 30-Jähriger verhaftet

Zwei Beamte machen sich derweil Notizen vor dem fraglichen Anwesen in der Ackerstraße. Die Wohnungsfenster im Erdgeschoss des Hinterhauses sind mit Gardinen blickdicht verschlossen. Im Innenhof hat offensichtlich das 54-jährige Opfer gemeinsam mit der Mitbewohnerin einen kleinen Vorgarten angelegt. Die Blumen sind jetzt im Winter freilich vertrocknet. Die Sonnenstrahlen schaffen es auch um die Mittagszeit nicht bis hinunter in den schattigen Hinterhof. Eine Frau steckt derweil kurz den Kopf aus einem der zahlreichen Fenster. Ohne ein Wort zu wechseln wird das Fenster wieder verschlossen.

Redselig sind die Menschen hier in der Nachbarschaft offensichtlich nicht. Das scheint auch schon die Polizei festgestellt zu haben. "Von denen werden Sie nichts erfahren", sagt einer der Polizeibeamten und lässt seinen Kugelschreiber in der Hemdtasche verschwinden.


"Gewalteinwirkung gegen den Oberkörper"

Dem Täter sind die Beamten offensichtlich trotzdem auf die Schliche gekommen. Ein 30-Jähriger wurde bereits am Abend kurz nach der Tat vorläufig festgenommen. Der Tatverdächtige habe sich laut Polizei im Laufe des fraglichen Tages am Tatort aufgehalten. Gegen 18.30 Uhr wurde die Einsatzzentrale per Notruf alarmiert. In einem Hinterhaus in der Ackerstraße sei ein Mann schwer verletzt, teilte die 54-jährige Bewohnerin des Appartements mit.

Als Polizei und Rettungsdienst eintreffen, war der Mann bereits verstorben gewesen. Nach bisherigen Erkenntnissen sei das Opfer aufgrund einer "Gewalteinwirkung gegen den Oberkörper" gestorben.

Gegen kurz vor 20 Uhr tauchte der 30-Jährige überraschend wieder am Tatort auf. Der Polizei kam der Mann verdächtig vor. Denn der Mann wurde noch am gleichen Abend vorläufig festgenommen. Im Laufe des Donnerstags haben sich die Verdachtsmomente gegen den Mann verhärtet.

Der 30-Jährige habe sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Zu den näheren Umständen des Verbrechens wollten die Ermittler zunächst nichts sagen. Die Sprecherin berichtete lediglich, dass sich das Opfer und der mutmaßliche Täter kannten.

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth beantragte gegen den 30-Jährigen einen Haftantrag wegen des Verdachts des Mordes. Zur Prüfung der Haftfrage sollte der Mann noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Zum Tatvorwurf mache der Beschuldigte bislang keine Angaben, teilte die Polizei mit. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion des Leichnams sollte ebenfalls bereits am Donnerstag stattfinden. mit dpa