Bluttat in Lauf: Frau soll liebestollen Mann zum Mord angestiftet haben
Autor: Nikolas Pelke
Lauf an der Pegnitz, Mittwoch, 09. Sept. 2020
In Nürnberg hat ein Mordprozess begonnen. Auf brutalste Art und Weise soll ein liebestoller 32-Jähriger seinen Nebenbuhler in Lauf an der Pegnitz getötet haben, seine Freundin habe ihn laut Staatsanwaltschaft dazu angestiftet.
- Mordprozess in Nürnberg: Liebestoller Mann soll Nebenbuhler in Lauf an der Pegnitz getötet haben
- Zum Auftakt lässt Staatsanwalt Chat-Protokolle vor Mordnacht verlesen
- Opfer wurde auf brutalste Art und Weise getötet
- Freundin soll Täter zur Bluttat angestiftet haben
- Verteidiger der Frau spricht von konstruierter Märchengeschichte
Mord aus Liebe in Lauf an der Pegnitz? Diese blutige Geschichte könnte den perfekten Plot für einen Fernsehkrimi abgeben. Dieser "Tatort" soll allerdings tatsächlich so in Lauf an der Pegnitz stattgefunden haben.
Im Sommer letzten Jahres soll eine Frau ihren hörigen Geliebten als Handlanger missbraucht haben, um zunächst ihren Freund und danach ihren Ehemann aus dem Weg zu räumen. Dem Mord an dem Ehemann soll die Polizei noch zuvor gekommen sein. Den Mord am 27-jährigen Freund hat die Polizei laut Staatsanwaltschaft nicht verhindern können. Erst nach der grausamen Tat in einem Waldstück bei Lauf haben die Handschellen bei dem Angeklagten geklickt. Ein Pilzsammler entdeckte am Morgen nach der mutmaßlichen Mordnacht den blutüberströmten Tatort.
Video:
Angebliche Mord-Anstifterin versteckt sich hinter Aktenordner
Zum Prozessauftakt wirkt der 32-jährige Angeklagte fast schon gelassen. Ohne eine Reaktion zu zeigen, lässt der glatzköpfige Mann mit der Statur eines "Panzerknackers" das Blitzlichtgewitter der Fotografen über sich ergehen. Die gleichaltrige Mitangeklagte, die ihren Bewunderer um die Freveltat regelrecht angefleht haben soll, versteckt sich dagegen hinter einem Aktenordner. Nur die feuerrote Mähne der angeblichen Mord-Anstifterin ist zu sehen.
Nachdem die Kameraleute aus dem Gerichtssaal in dem Nürnberger Justizpalast wieder verschwunden sind, hat der Staatsanwalt seinen großen Auftritt. Simon Kroier entwirft in seiner Anklage das Bild eines hörigen Geliebten, der für seine Angebetete sogar zum Mörder geworden sei.
Beinahe genüsslich zitiert der Staatsanwalt aus Chatprotokollen, die sich das ungleiche Pärchen auf der Anklagebank vor der Mordnacht im Internet zugeschickt haben.
"Alle beide bitte wegmachen": Chat-Verlauf belastet Angeklagte
Mit modernen Symbolen der Zuneigung wie Kussmund-Emoticons und Herzchen-Symbolen soll die Frau ihren Bewunderer gefügig gemacht haben. Der Verführte habe sich bezirzen lassen und laut Kroier "bis zur völligen Selbstaufgabe" allmählich seinen Kopf verloren. Er habe seine Ehefrau in Sachsen-Anhalt sitzen lassen und sei nach Lauf gezogen, um der holden Dame mit den roten Haaren ganz nah sein zu können. Dummerweise hätte die Mitangeklagte bereits einen Gatten sowie einen Liebhaber gehabt.