Nürnberg: Angeblich legal - Polizei ermittelte gegen 14 Verdächtige wegen CBD-Produkten
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Nürnberg, Donnerstag, 17. August 2023
Die Kripo hat gegen 14 Verdächtige ermittelt. Diese haben seit Juni 2022 in Nürnberg CBD-Produkte verkauft - die aber zu viel Wirkstoff enthielten.
Seit Juni 2022 sind im Stadtgebiet Nürnberg an mehreren Verkaufsstellen vermeintlich legale CBD-Produkte verkauft worden. Die Kriminalpolizei Nürnberg ließ eine Untersuchung dort verkaufter Waren durchführen und stellte fest, dass diese teilweise einen Wirkstoffgehalt aufwiesen, der im strafbaren Bereich liegt. Das teilt das Polizeipräsidium Mittelfranken mit.
Ausgehend von einem Ladengeschäft in der Alexanderstraße waren im Stadtgebiet seit Mitte 2022 sogenannte CBD-Produkte zum Kauf angeboten worden. Der Deklaration nach werden derartige Produkte oftmals als legal angepriesen, dürfen hierfür allerdings kein Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten und müssen Grenzwerte für den Wirkstoff Cannabidiol (CBD) einhalten, da sie andernfalls unter das Betäubungsmittel- beziehungsweise Arzneimittelgesetz fallen. In derartigen Fällen müssen Verkäufer*innen und Käufer*innen solcher Produkte im Einzelfall damit rechnen, dass entsprechende Strafverfahren eingeleitet werden.
Unerlaubter Wirkstoff nachgewiesen: Kripo ermittelte in Nürnberg
Ein von der Kriminalpolizei Nürnberg in Auftrag gegebenes Wirkstoffgutachten für in der Alexanderstraße verkaufte CBD-Waren ergab, dass zahlreiche Produkte tatsächlich messbare THC-Werte sowie einen erhöhten Anteil an CBD aufwiesen. Im Zuge der folgenden Ermittlungen stellten die Beamt*innen außerdem fest, dass die Produkte nicht nur in zwei Ladengeschäften, sondern auch in externen Verkaufsstellen wie Tankstellen und einem Lottogeschäft vertrieben worden waren.
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Im Mai 2023 vollzogen Einsatzkräfte der mittelfränkischen Polizei mehrere Durchsuchungsbeschlüsse in den betroffenen Verkaufsstellen sowie den Privatwohnungen der beiden Geschäftsführer. Bei der Durchsuchungsaktion konnten die Ermittler*innen eine Vielzahl von mutmaßlich unerlaubten Produkten sicherstellen, darunter mehr als 1.100 Packungen mit CBD-Marihuana (insgesamt circa 1,5 kg) sowie mehrere Dutzend weitere zum Konsum geeignete und CBD-haltige Produkte wie Süßwaren, wie Lollis oder Gummibärchen oder Öle.
Sowohl die beiden Geschäftsführer als auch zwölf weitere Angestellte beziehungsweise Verantwortliche betroffener Verkaufsstellen müssen sich nun wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie das Arzneimittelgesetz verantworten. Die polizeilichen Ermittlungen in dem Fall seien inzwischen abgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag (17. August 2023). Über das weitere Vorgehen entscheide jetzt die Staatsanwaltschaft.