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Kontroverse um Nürnberger Ex-Sparkasse: "Meisterwerk" oder "Schandfleck"?


Autor: Manuel Dietz

Nürnberg, Montag, 17. März 2025

An der früheren Sparkassen-Filiale an der Maximilianstraße in Nürnberg scheiden sich die Geister. Während das Landesamt für Denkmalpflege den Bau als "Meisterwerk" bezeichnet, sehen andere in dem Gebäude eher einen "Schandfleck".
Ist das Gebäude der einstigen Sparkassen-Filiale an der Maximilianstraße in Nürnberg ein "Meisterwerk" oder eher ein "Schandfleck"? An dieser Frage scheiden sich im Netz aktuell die Geister.


Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) hat mit einem kürzlich veröffentlichten Facebook-Post für Diskussionen gesorgt. In dem Beitrag stellt das BLfD das Gebäude der ehemaligen Sparkassen-Filiale an der Maximilianstraße in Nürnberg vor und bezeichnet es als "ein Meisterwerk der Postmoderne".

Wie eine Sprecherin des BLfD am Freitag (14. März 2025) auf Nachfrage von inFranken.de mitteilt, war das Gebäude bereits im Herbst 2023 in die Bayerische Denkmalliste nachgetragen worden. Nach Angaben des BLfD soll der Schritt auch zukünftig "den Erhalt dieses außergewöhnlichen Bauwerks" sicherstellen. Eine Entscheidung, die bei einigen jetzt für Kopfschütteln sorgt. 

Ungewöhnliches Nürnberger Gebäude sorgt für Diskussion im Netz: "Eine Schönheit ist das gute Stück nicht"                  

"Die Entscheidung ist nicht nachvollziehbar, das Gebäude ist ein Schandfleck", schreibt ein Nutzer unter dem Post. "Als ob hier Beamte im fernen München den Nürnbergern eins reinwürgen wollten", findet er. "Ein hässlicher kalter Windtunnel, wenn man da in kälteren Monaten auf einen Bus gewartet hat", erinnert sich ein anderer an die Zeit zurück, als das Gebäude noch als Busbahnhof genutzt wurde. "Leider alles sehr ungepflegt und laufend mit Müll und Dreck verschandelt", schildert ein weiterer Nutzer seine Beobachtungen.

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Andere zeigen derweil etwas mehr Verständnis für die Entscheidung, den Bau in die Bayerische Denkmalliste aufzunehmen. "Eine Schönheit ist das gute Stück nicht, aber einzigartig und deshalb auch die Entscheidung nachvollziehbar", merkt beispielsweise eine Nutzerin an. Nach Angaben des BLfD wurde das Gebäude von Albin Hennig in den späten 1970ern entworfen und breche "bewusst mit der strengen Klarheit der Internationalen Moderne".

Statt glatter Fassaden habe der Architekt auf "auffällige Dachlandschaften mit kupferverkleideten Halbtonnen sowie skulpturale Stützen und verspielte Details" gesetzt.  Eine sechseckige Glaskuppel sorge zudem "für besonderes Licht in der Kassenhalle der ehemaligen Bankfiliale". Die Architektur erfülle dabei "nicht nur ästhetische, sondern auch funktionale Aufgaben". Das Gebäude diente demnach in der Vergangenheit bereits als Sparkassenfiliale, als Busbahnhof und als Kiosk. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr in unserem Lokalressort.