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Baum stürzt in Nürnberger Kita um - "hätte Kinder töten können"


Autor: Lena Büttner, Isabel Schaffner

Nürnberg, Montag, 26. Februar 2024

Auf einem Kita-Gelände in Nürnberg ist ein Baum unverhofft umgestürzt. Eine Mutter zeigt sich gegenüber inFranken.de fassungslos. Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) reagiert jetzt auf Kritik.
Eine Betonmauer hinderte den Baum glücklicherweise vor einem Sturz auf die Straße an der Nürnberger Kita.


Am Dienstag (20. Februar 2024) stürzte ein Baum auf dem Gelände einer Nürnberger Kita um. Die Mutter eines Kindes, das die Einrichtung in der Sperberstraße besucht, richtete sich daraufhin empört an inFranken.de: "Wenn der Baum in die andere Richtung gefallen wäre, hätte er die Kinder töten können!" Die Kinder spielen jeden Tag draußen, wie sie berichtet. "Wie kann es passieren, dass in einem Kindergarten ein Baum umfällt und das Leben anderer gefährdet?", fragt sie sich.

Der Baum sei "glücklicherweise in Richtung der Straße gefallen, wo eine Betonmauer stand", führt sie fort. Die Kinder gingen jeden Tag dort entlang zur Schule, aber natürlich auch andere Passanten und Verkehrsteilnehmer. "Was passiert, wenn jemand auf der Straße von einem Baum getroffen wird? Ist das normal?" Die erzürnte Mutter wendet sich mit einem Appell an die Ämter: "Es ist unerlässlich, dass die Stadtverwaltung und andere zuständige Behörden jetzt handeln, um sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen." inFranken.de hat beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör), der für die Kontrolle der Bäume zuständig ist, nachgefragt. 

Servicebetrieb äußert sich zu Baumsturz in Kita: "Lassen sich nicht vollkommen ausschließen"

Laut einem Sprecher handelte es sich um eine rund 100 Jahre alte und rund 25 Meter hohe Eiche. Der Stammumfang betrug rund drei Meter. "Der Vorfall ereignete sich um die Mittagszeit. Der Baum wurde am selben Tag abgetragen. Die Arbeiten wurden gegen 16 Uhr abgeschlossen", informiert er am Freitag (23. Februar 2024) auf Anfrage der Redaktion.

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Der Servicebetrieb räumt die hohe Gefahr des Vorfalls ein: "Der Baum stand auf einem Grundstück, der von einem Kindergarten genutzt wird und die angrenzende Sperberstraße ist eine viel befahrene Fahrradstraße. Wir sind froh, dass bei dieser Havarie keine Menschen zu Schaden gekommen sind." Doch wie kam es zu dem Sturz? "Die Untersuchungen laufen noch. Ein externer Baumgutachter ist eingeschaltet, das Ergebnis liegt noch nicht vor", heißt es. Die Bäume der Kita seien zuletzt im Januar dieses Jahres kontrolliert worden. "Einmal im Jahr werden die Bäume in Augenschein genommen. Bei seiner letzten Prüfung gab es keine Auffälligkeit, die darauf schließen ließ, dass der Baum nicht mehr standsicher ist", erklärt Sör. 

"In Zeiten des Klimawandels sind alte Bäume wichtig für das Stadtklima und werden so lange wie möglich erhalten", erklärt er weiter. Werde bei einem alten Baum ein Schaden festgestellt, kümmere sich hierum ein externer Gutachter. "Der Baum wird dann noch intensiver betreut und häufiger kontrolliert. Leider lassen sich solche Vorfälle trotz regelmäßiger und gewissenhafter Kontrollen nicht vollkommen ausschließen", führt der Sprecher fort. Die alte Eiche am Südpunkt habe nicht zu den auffälligen Bäumen gehört. "Wir werden jetzt das Untersuchungsergebnis des Baumgutachters abwarten und dann entscheiden, wie mit den anderen Alt-Bäumen vor Ort umgegangen wird." Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.