Baudenkmal in Schwabacher Altstadt wird Schauplatz von Goldener Hochzeit
Autor: Redaktion
Schwabach, Freitag, 31. Oktober 2025
Ein historisches Gebäude in Mittelfranken erzählt eine vielschichtige Familiengeschichte. Nun wurde es Schauplatz einer Goldenen Hochzeit.
Lange konnte die "Zinkburg" in der Boxlohe 18, eines der vielen Baudenkmäler in der Schwabacher Altstadt, ihre wahre Baugeschichte und ihr hohes Alter vor allen Betrachtern geheim halten. In der vor einigen Jahren vorgestellten Sanierungsbroschüre der GEWOBAU wird der Weg vom mittelalterlichen Wohnturm und Handelshaus über Handwerkerhaus bis hin zum heutigen denkmalgerecht sanierten Wohngebäude sichtbar.
Norbert Zink, einstiger Eigentümer, hatte im Juni 1975 seinen Polterabend mit seiner Frau Brigitte dort gefeiert. Zur goldenen Hochzeit in diesem Jahr sind sie - zumindest kurz - in die "Zinkburg" zurückgekehrt.
Die "Zinkburg": Ein Baudenkmal in der Schwabacher Altstadt
Zink, langjähriger Mitarbeiter der Stadt Schwabach, durchlief verschiedene Stationen, unter anderem die Kämmerei, das Standesamt sowie das Schul- und Sportamt. Schon früh hatte er Berührungspunkte mit der GEWOBAU Schwabach. Sein Lehrherr, Alfred Katheder, war viele Jahre Geschäftsführer der Schwabacher Wohnungsbaugesellschaft. "Dass die GEWOBAU das Gebäude 2004 erwerben und zur Vermietung denkmalsanieren würde, ahnte zu jener Zeit freilich noch niemand", heißt es in der Ende Oktober veröffentlichten Pressemitteilung der GEWOBAU der Stadt Schwabach GmbH.
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Wenn Norbert Zink von seiner Kindheit in der Boxlohe erzählt, gerät er ins Schwärmen. Am kleinen "Bergla" sei er oft rodeln gewesen, wenn es kalt genug war, den Berg hinunter sogar bis über die Schwabach. "Es gab einen Innenhof wie ein kleiner Marktplatz, hier kam oft die ganze Nachbarschaft zusammen, die Kinder zum Spielen, die Erwachsenen zum Feierabendbier. Wir haben viel in der Gemeinschaft gefeiert, es war immer etwas los, auch unser Polterabend hat 1975 dort stattgefunden!"
Schnell entstand die Idee, dass sich die Familie zur goldenen Hochzeit wieder an der Zinkburg trifft - wo so vieles begann. Der gemeinsame Sohn Florian hat alles Weitere organisiert - ein besonderer Moment für die Jubilare mitsamt der Familie.
Nacht- und Nebelaktion zum Polterabend
In einer Nacht- und Nebelaktion zum Polterabend wollten Freunde damals das Tor zumauern, etwa einen Meter hoch waren die Backsteine schon gemauert, ehe die Geräusche doch für Aufsehen sorgten und das weitere Zumauern durch die künftigen Eheleute noch verhindert werden konnte.
Kurz nach der Hochzeit ist Norbert Zink mit seiner Frau aus der Zinkburg ausgezogen, beide waren bereits berufstätig. "Zum Mittagessen bin ich aber noch regelmäßig in die Zinkburg gekommen, da haben sich die Eltern natürlich gefreut, wenn der "Bou" vorbeikommt und ein paar Neuigkeiten aus der Stadt berichtet", erzählt der 71-Jährige schmunzelnd.