Bardentreffen Nürnberg 2022: Beliebte Musik-Veranstaltung kehrt endlich zurück
Autor: Redaktion
Nürnberg, Montag, 27. Juni 2022
Von Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. Juli, findet in Nürnberg das 45. Bardentreffen statt. Erwartet werden "starke Stimmen" aus mehr als 20 Nationen. Auch die regionale Musikszene ist vertreten.
Zwei Jahre war das Bardentreffen verstummt. In diesem Sommer erklingt es stimmgewaltig wieder im Herzen der historischen Nürnberger Altstadt. Deutschlands größtes Weltmusikfestival bei freiem Eintritt findet von Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. Juli 2022, statt. Unter dem Motto „Starke Stimmen“ präsentiert die 45. Ausgabe des Traditionsfestivals internationale Musikgruppen, die durch ihre Vokalkunst bestechen oder in ihren Songs gesellschaftliche Missstände thematisieren.
Ergänzt werden die rund 90 Konzerte auf acht Bühnen durch ein Rudelsing-Konzert, bei dem die Stimmen des Publikums gefragt sind, sowie ein Rahmenprogramm mit Tanzworkshops und Künstlergesprächen. Wie die Stadt Nürnberg berichtet, rechne das veranstaltende Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin mit erneut rund 200 000 Gästen an drei Festivaltagen.
„Dass die in der Pandemie vernachlässigte Kultur Stehvermögen beweist, zeigen die Erfahrungen in diesem Jahr: Kultur und Lebenslust sind offensichtlich Zwillinge: Jetzt darf die Kunst wieder ihre Stimme erheben, nachdem Singen zuletzt untersagt war. Grund genug, erstaunliche Mund-Werker und Goldkehlchen aus aller Welt beim Festival-Comeback in den Fokus zu rücken“, erläutert Andreas Radlmaier, Leiter des veranstaltenden Projektbüros. Und der künstlerische Leiter des Bardentreffens, Rainer Pirzkall, verweist dabei auf die therapeutische Wirkung des Singens als Maßnahme gegen Ängste und Stress, wie Studien bei Corona-Patienten zeigten.
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Beim Bardentreffen werden die vielschichtigen Varianten der Lauterzeugung mittels Stimmband aus über 20 Nationen vom Beatboxen bis zum Kehlkopfgesang gezeigt. Neben Latin-Grammy-prämierten Vokalgrößen wie Vocal Sampling aus Kuba, den Obertonexperten von Huun-Huur-Tu aus Tuwa, dem faszinierenden Frauenchor Sopa de Pedra aus Portugal, den Mariachi-Musikerinnen Flor de Toloache aus New York oder den Meistern des polyphonen korsischen Gesangs von L’Alba stehen auch Musikerinnen und Musiker „mit Haltung“ auf den Bühnen.
Friedenaktivistin Yael Deckelbaum aus Israel zum Beispiel oder die Irin Wallis Bird, die sich für Gleichberechtigung stark macht. Mal Élevé, Ex-Frontsänger von Irie Revolte, kämpft in seinen Texten gegen Diskriminierung und Nomfusi prangert mit ihrer großen Stimme soziale Ungerechtigkeit in südafrikanischen Townships an.
Fans deutschsprachiger Liedermacher-Poesie dürfen sich auf bekannte Größen freuen: Erdmöbel stellt das in diesem Jahr erschienene neue Album „Guten Morgen, Ragazzi“ vor und Ton Steine Scherben feiert mit dem Nürnberger Liedermacher Gymmick das 50-jährige Bandjubiläum nach. Als vielversprechende Neuentdeckungen gelten der Hamburger Phil Siemers, die Singer-Songwritern Juli Gilde oder Ami Warning, die im März dieses Jahrs mit dem Deutschen Musikautorinnenpreis ausgezeichnet wurde.
Die heimische Musikszene ist vertreten durch Countertenor und Kulturpreisträger Johannes Reichert im Duo mit Gitarrist Holger Stamm, Harfenistin Lilo Kraus und ihrem Weltmusiktrio sowie 16 Acts auf der Bühne der Musikzentrale am Lorenzer Platz, darunter unter anderem Elena Steri, A Tale of Golden Keys oder Leak.