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Badestrand Norikusbucht: Stadt Nürnberg investiert 3,3 Millionen Euro


Autor: Nikolas Pelke

Nürnberg, Freitag, 02. Sept. 2016

Die weitläufige Grünanlage rund um die frisch eröffnete Norikusbucht am Wöhrder See in Nürnberg soll ein neues Gesicht bekommen.
Badestrand Norikusbucht: Stadt Nürnberg investiert 3,3 Millionen Euro Foto: Nikolas Pelke


Vom ungeliebten Tümpel zum heißgeliebten Badestrand: Der Wöhrder See hat sich in Rekordzeit vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan gemausert. Auch an diesem Freitag braten die Menschen bereits um die Mittagszeit am Ufer der neuen Noriskusbucht in der Sonne. Andere haben sich in die Fluten gestürzt und drehen in der frisch gefluteten Badebucht ihre Runden.

"Ich hätte nicht gedacht, dass die Bucht sofort so gut angenommen wird. Das hat mich schon ein bisschen überrascht, aber ich freue mich darüber umso mehr", sagt ein freudestrahlender 2. Bürgermeister Christian Vogel (SPD) und zeigt auf die Sonnenanbeter und Wasserratten. Vogel macht kein Geheimnis daraus, dass er nicht abgeneigt ist, selbst in dem See baden zu gehen. "Natürlich würde ich auch ins Wasser hüpfen", sagt der Stellvertreter von Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) bei der Vorstellung der städtischen Umbaupläne für den Norikus-Park am Freitagmittag. Dazu werde er allerdings nicht die Presse einladen. Termine in Badehose absolviere er lieber privat, scherzt Vogel gutgelaunt.

Seit der Flutung des Badebucht am 1. August diesen Jahres kommen täglich mehr Nürnberger an den neuen Strand in der City. Noch kann der schmale Sandstreifen nicht mit dem Badebuchten aus dem Reisekatalog mithalten. Trotzdem haben die Nürnberger ihren neuen "spiaggia" (italienisch für Strand) sofort ins Herz geschlossen. Sogar einen Spitznamen hat der Volksmund der neuen Attraktion in der Stadt offensichtlich schon gegeben. Manche Badegäste sprechen nur noch vom "Söder-Strand", wenn sie das kostenlose Strandbad direkt vor den alten Toren der Stadt meinen. Schließlich sei es der ehemalige Umwelt- und heutige Finanzminister Markus Söder (CSU) gewesen, der seiner Heimatstadt das neue Lebensgefühl mit dem "City-Beach" beschert hat. Bürgermeister Christian Vogel sieht das wohl genauso. Ausdrücklich lobt der SPD-Mann den CSU-Minister. "Markus Söder gebührt ausdrücklich unser Dank." Er habe sich für die Wiederbelebung des Sees vorbildlich engagiert, sagt Vogel über Söder. Freilich hat die parteienübergreifende Liebe auch ihre Grenzen. Ein Denkmal, ist sich Vogel sicher, baue die Stadt dem Minister aus Nürnberg deswegen trotzdem nicht. Platz wäre dafür freilich noch genug.

Nachdem der Freistaat Bayern seine Hausaufgaben am See gemacht hat, und vor allen Dingen die Wasserqualität und die Fließgeschwindigkeit in den letzten Jahren sukzessive verbessert hat, will nun die Stadt Nürnberg nachziehen und die Grünanlage am Südufer des Wöhrder Sees aufmöbeln. Neben einem neuen Wasserspielplatz und einem Bewegungspark sollen in erster Linie die in die Jahre gekommenen Grünflächen auf Vordermann gebracht werden. Neue Bäume und neuer Rasen sollen dafür gepflanzt werden. In einem "Stifter-Hain" sollen 50 von der Stiftung "Bäume für Nürnberg" privat finanzierte Bäume zusätzlich für Schatten im Sommer sorgen. Selbstverständlich werden auch zahlreiche neue Parkbänke für die Gemütlichkeit und neue Mülleimer für die Sauberkeit aufgestellt. Die Wege werden übrigens barrierefrei angelegt. Neue Laternen sollen den Park in den Abendstunden beleuchten. Freilich baut Nürnberg auch zahlreiche Fahrradständer. An Umkleidekabinen hat die Stadt allerdings (noch) nicht gedacht. Dafür soll es öffentliche Toiletten geben, die rund um die Uhr gegen eine Gebühr von 50 Cent geöffnet haben sollen.

Die Stadt investiert für die Neugestaltung der Grünanlage an der Norikusbucht rund 3,3 Millionen Euro. Diese Maßnahme wird mit rund 600.000 Euro gefördert. Die ersten Arbeiten sollen bereits im Oktober beginnen. Alle Umbaumaßnahmen sollen bis zum Frühjahr 2018 fertiggestellt werden. Während der Umbauphase soll die Bucht für die Bevölkerung trotzdem zugänglich bleiben, verspricht Vogel. Lediglich Teilbereiche müssten aus organisatorischen Gründen teilweise gesperrt werden. Im Winter wird zudem der Fußweg über den Damm, der die Norikusbucht vom Rest des Sees trennt, aus Sicherheitsgründen gesperrt. Neben der Neugestaltung der Grünflächen wird an der Norikusbucht auch eine Umweltstation gebaut. Diese vom Freistaat geförderte Bildungseinrichtung soll besonders Kindern die Fauna und Flora rund um den Stausee näher bringen.

Der neue Wöhrder See

Insgesamt hat Bayern in den letzten fünf Jahren rund 16 Millionen Euro für das Projekt "Wasserwelt Wöhrder See" locker gemacht. Zuerst wurde ein Sandstrand und ein Boulevard am Nordufer gebaut. In diesem Sommer der Damm mit der Badebucht am Norikusufer im Süden des Sees eröffnet. Unter der Wasseroberfläche hat sich allerdings am meisten getan. "Wir haben 300.000 Tonnen Schlamm aus dem unteren See entfernt", erinnert sich Ulrich Fitzthum, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg, an die Herkulesaufgabe zurück. Die Stadt Nürnberg hat am Freitag bei einem Ortstermin angekündigt, den parkähnlichen Uferbereich mit seinen Grünflächen und Wegen bis zum Frühjahr 2018 aufhübschen zu wollen. Dafür investiert die Stadt rund 3,3 Millionen Euro und baut einen Bewegungspark, einen Rollschuhparcours und einen neuen Wasserspielplatz. Zusätzlich werden Bäume gepflanzt, neuer Rasen verlegt und zusätzliche Parkbänke und Mülleimer aufgestellt. Zudem soll eine Umweltstation als Bildungseinrichtung für Kinder am Seeufer entstehen. Viele weitere Informationen rund um den neue Badesee in der Frankenmetropole finden Sie im Internet unter www.wasserweltwoehrdersee.de.