Rock im Park 2025 verärgert Besucher: "einfach übertrieben"
Autor: Ellen Schneider
Nürnberg, Dienstag, 24. Juni 2025
Knapp 90.000 Menschen feierten in diesem Jahr beim Nürnberger Festival Rock im Park - nach der Meinung einiger Besucher deutlich zu viele. Nun äußert sich auch der Veranstalter.
88.500 Tickets wurden im Vorfeld des Nürnberger Festivals Rock im Park 2025 verkauft - eine ähnliche Besucherzahl verzeichnete das Festival zuletzt 2017. Seitdem sei das Mega-Event zum ersten Mal wieder ausverkauft gewesen, berichtet Sprecher Matthias Adolph auf Anfrage von inFranken.de. Vor allem den Veranstalter, die Argo Konzerte GmbH, dürfte das freuen - im Netz wird an den Besucherzahlen im Nachgang jedoch ordentlich Kritik geübt.
Viele bemängeln: Die zugelassene Besucheranzahl sei deutlich zu hoch gewesen. Dies sei auf den Campingplätzen, aber vor allem bei den Konzerten deutlich spürbar gewesen. Auf Nachfrage von inFranken.de äußert sich der Veranstalter zu den Vorwürfen.
Fast 90.000 Besucher bei Rock im Park 2025 - Veranstalter äußert sich zu Kritik an Besucherzahlen
"Das beschissenste Festival, auf dem ich jemals war - rein von der organisatorischen Seite her": Dieses harte Urteil fällt ein Besucher, der sich auf Instagram s.cotty_k nennt, in einem Video in den sozialen Medien, zu Rock im Park 2025. "Wir sind zwei oder drei Mal an Situationen vorbeigeschrammt, wo es sehr Love-Parade-artig war. Wo du in der Menschenmenge festgesteckt hast und dich nicht mehr bewegen konntest, nicht mehr vor und zurück", berichtet er. Die Situation sei "bodenlos" gewesen, die Veranstalter "sollten sich schämen", bekräftigt er. Zudem seien Kontrollen "im Prinzip nicht vorhanden" gewesen.
Doch was sagt der Veranstalter zu den Vorwürfen und den Besucherströmen in diesem Jahr? Auf Anfrage erklärt Argo-Sprecher Adolph: "Es wurden in diesem Jahr insgesamt 88.500 Tickets verkauft. Die maximale Tageskapazität des Infields beträgt 79.500 Besucher:innen, basiert auf einem behördlich abgestimmten und genehmigten Sicherheitskonzept und wurde zu keinem Zeitpunkt überschritten." Das Gelände sei entsprechend der höheren Besucherzahl in Struktur und Größe angepasst worden.
"Menschenströme wurden mithilfe erfahrener Teams, Echtzeit-Monitoring und flexiblen Maßnahmen sicher gesteuert. Auf dem Infield sorgten unter anderem zusätzliche Flächen und die neue Position des Riesenrads für Entlastung", erklärt Adolph. Während der kurzen Umbaupausen seien besonders viele Festivalbesucher unterwegs und würden dadurch für eine starke Frequentierung der Verkehrsflächen und Infrastruktur sorgen. Auf die Frage, ob in Zukunft Änderungen bei Aufbau und Logistik geplant sind, heißt es: "Wie in jedem Jahr werden Aufbau und Logistik im Nachgang analysiert und gegebenenfalls weiterentwickelt."
"Rock im Park braucht eine Kapazitätsgrenze": Kritik nach Rock im Park wird lauter
inFranken.de war auch in diesem Jahr wieder live vor Ort - den Blog mit allen Artikeln zum Festival, findet ihr hier. Während des Events äußerten einige Besucher im Gespräch mit unserer Redaktion bereits, dass es ihnen deutlich zu voll auf dem Gelände gewesen sei. "Wir zelten seit Jahren hier, und es war diesmal extrem schwer, einen Platz für das Zelt zu finden", berichtete ein 37-Jähriger. Auf den Campingplätzen standen die Zelte dicht an dicht. Zwischen den Konzerten drängte sich die Menge an den Ein- und Ausgängen, um zur nächsten Bühne zu gelangen. "Das dauert ewig. Die letzten Jahre war das besser", meinte ein Besucher.
Ein Besucher mit dem Tik-Tok-Namen "Sierokafabian" fordert in einem Video nun: "Rock im Park braucht eine Kapazitätsgrenze. Mit 88.500 verkauften Tickets war das Gelände rund ums Zeppelinfeld einfach überlastet." Wege zwischen den Bühnen hätten sich angefühlt wie zu Stoßzeiten auf dem Christkindlesmarkt und für Notfälle "fehlte wortwörtlich der Platz". Er spricht auch von einem "gnadenlos unterbesetzten Sicherheitspersonal" und betont: "Jubiläum hin oder her: Diese Gier muss ein Ende haben."