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A9 bei Nürnberg: Hund kurz vor Ferien auf Autobahn ausgesetzt? Polizei alarmiert Tierschützer


Autor: Isabel Schaffner

Nürnberg, Dienstag, 19. Juli 2022

Auf der A9 bei Fischbach hat die Verkehrspolizeiinspektion Feucht einen verdreckten, herrenlosen Hund aufgegriffen. Daraufhin landete er im Tierheim Feucht. Eine der Mitarbeiterinnen kann nicht ausschließen, dass er ausgesetzt wurde.
Was war wohl geschehen, bevor die Hündin auf der A9 bei Nürnberg-Fischbach gefunden wurde?


  • Hündin auf A9 bei Nürnberg gefunden - West Highland Terrier kommt zunächst auf Polizeistation
  • Tierheim Feucht und Hundesuchhilfe Team Franken involviert - wurde das Tier ausgesetzt?
  • Hundedame wohl "schon länger unterwegs" - vom Besitzer fehlt jede Spur

Eine Autobahn ist ein äußerst ungeeigneter Aufenthaltsort für einen herrenlosen Hund. Ein West Highland Terrier musste diese Erfahrung jedoch auf der A9 bei Nürnberg-Fischbach machen. Die Verkehrspolizeiinspektion Feucht nahm ihn am Sonntag (17. Juni 2022) zunächst mit auf die Wache, woraufhin das Tierheim Feucht ihn aufnahm und inFranken.de vom Zustand des Tieres berichtete. Auch das Hundesuchhilfe Team Franken hilft mit, sein Zuhause zu finden.

Einsamer, dreckiger Hund auf A9 gefunden - Vermisstenmeldung Fehlanzeige

Das Hundesuchhilfe Team Franken engagiert sich ehrenamtlich dafür, entlaufene Hunde wieder mit ihren Besitzern zu vereinen. Mit einer Nachricht habe sich die Polizei an die Helfer*innen gewandt, erzählt eine von ihnen im Gespräch mit inFranken.de: "Es hieß, 'wir haben vorhin einen kleinen weißen Hund auf der A9 bei Fischbach bekommen. Es dürfte ein Westi sein. Er hat kein Halsband oder Ähnliches. Der Chip wird noch ausgelesen. Habt ihr eine Vermisstenmeldung?'"

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Eine Vermisstenmeldung liege den Helfer*innen nicht vor. Nachdem die Polizeibeamten ein Bild von der Hündin mit schmutzigem Fell auf der Station gemacht hatten, kam sie ins Tierheim Feucht. "Sie ist nicht registriert. Über den Chip kann man also keinen Besitzer ausfindig machen", so eine Mitarbeiterin der Abteilung Hunde. "Er sieht auch so aus, als wäre er schon länger unterwegs gewesen." Er könne möglicherweise also auch ausgesetzt worden sein.

Nun werde zwar mithilfe der Hundesuchhilfe, die einen Suchaufruf auf Facebook startete, nach den Besitzern gesucht, doch die Einschätzung des Tierheims klingt wenig hoffnungsvoll. Die Verfassung der Hündin sei bis auf das verdreckte Fell gut. Jetzt ginge es darum, sie umfassend zu untersuchen und ihr Zeit zu geben, sich an ihr neues Umfeld zu gewöhnen.

Nach vier Wochen ist Hündin zur Vermittlung freigegeben - doch Unsicherheit bleibt

Bei der Vermittlung solcher Fundhunde gebe es einen Punkt zu beachten: Wenn sich der Besitzer nach vier Wochen nicht meldet, sei das Tier zwar freigegeben, der Besitzer habe jedoch sechs Monate lang Anspruch auf sein Eigentum. So könne es vorkommen, dass der Hund dem neuen Besitzer wieder entzogen wird.

Parallel ist das Tierheim Feucht besorgt um Hündin Dörte. Nach eineinhalb Jahren war es endlich gelungen, sie zu vermitteln. Doch nach drei Wochen entlief sie und wird nun im Raum Thalmässing gesucht. Wer den Hund sieht, soll sich zurückhaltend verhalten und an die Telefonnummern 0171 1708791 oder 0175 7678898 wenden. "Wir haben den Hund wie all unsere Schützlinge ins Herz geschlossen und möchten alles daran setzen, ihn wiederzufinden", so die Tierheimmitarbeiterin.

Für die West-Highland-Hündin bleibt es nach ihrem gefährlichen Abenteuer auf der A9 zu wünschen, dass jemand sich gerade genauso um sie sorgt.