In der Nacht zum Montag gegen 3:10 Uhr musste ein 19-Jähriger aus der Gruppe der Kontrollierten dann in polizeilichen Gewahrsam genommen werden, weil er zum wiederholten Mal angetroffen wurde und er dem angeordneten Platzverweis der Polizei nicht nachgekommen ist.
Rund 800 demonstrieren in Altschauerberg gegen den Drachenlord
Im Rahmen der verbotenen Versammlung zog es dann trotz des Verbotes nach Schätzung der Polizei insgesamt rund 800 Personen nach Altschauerberg. Zur Spitzenzeit hielten sich rund 600 Menschen im näheren Umfeld des Emskirchner Ortsteils auf, der von den Einsatzkräften der Polizei weiträumig abgeriegelt worden war.
Bei Drachenlord-Demo: Unbekannte zünden Böller
Die Polizei Neustadt wurde bei diesem Einsatz von Beamten aus Erlangen, Nürnberg und Ansbach sowie von der Zentralen Diensthundestaffel in Mittelfranken unterstützt. Gegen 19:10 Uhr wurden von zunächst Unbekannten zwei nicht zugelassene Böller geworfen und ein ebenfalls illegaler Rauchtopf gezündet.
Die Personen flüchteten zunächst zu Fuß und fuhren dann mit einem Auto davon. Das Fahrzeug wurde dann gegen 22:30 Uhr von den Einsatzkräften vor Ort erneut angetroffen und kontrolliert. Gegen die Fahrzeuginsassen aus dem Raum Fürth wurde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen einem Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.
Feuerwehr muss ausrücken: Brand durch Feuerwerkskörper
Gegen 19:30 Uhr bemerkten Einsatzkräfte dann eine Rauchentwicklung, vermeintlich in einem Waldgebiet südlich von Altschauerberg und der Staatsstraße 2244. Deshalb wurden die Freiwilligen Feuerwehren Altschauerberg und Emskirchen alarmiert. Die Brandstelle konnte schnell lokalisiert werden und lag unmittelbar neben der Fahrbahn am Waldrand. Das Feuer war glücklicherweise sofort von der Feuerwehr gelöscht. Aufgrund der derzeit bestehenden Waldbrandgefahrstufe konnte so weitaus Schlimmeres verhindert werden. Ausgelöst wurde das Feuer durch einen selbst gebastelten Feuerwerkskörper, der ein Glutnest entfacht hat.
Drachenlord-Demonstranten blockieren Feuerwehrhaus
Allerdings hatten mehrere Personen das Abfahren der Einsatzkräfte in Altschauerberg vom Feuerwehrhaus blockiert. Deshalb wurden von der Polizei rund 25 Personen von der Ausfahrt geräumt, wobei in fünf Fällen von den Ordnungshütern unmittelbarer Zwang angewandt werden musste.
Aufgrund des Brandvorfalls zog der Landrat, der sich zu diesem Zeitpunkt vor Ort ein Bild von der
Lage verschafft hat, im Anschluss den Kreisbrandrat am Einsatzort hinzu. In gegenseitiger Abstimmung einigten sich die Behördenvertreter und die Polizei auf die Einrichtung einer Brandwacht vor Ort für den Rest der Nacht. Darüber hinaus wurde auf Wunsch der Polizei der Einsatzraum durch die Freiwilligen Feuerwehren Altschauerberg und Emskirchen über Nacht mit Leuchtmitteln ausgeleuchtet.
25-Jähriger bespuckt Beamte bei Demo gegen Drachenlord
Gegen 20:45 Uhr sollte ein 25-Jähriger von Polizeibeamten kontrolliert werden. Dabei beleidigte er zunächst die beiden Ordnungshüter und bespuckte anschließend einen der beiden. Er wurde deshalb vorläufig festgenommen, wobei der Tatverdächtige aufgrund seiner Renitenz gefesselt werden musste.
Gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung und Beleidigung ein Strafverfahren eingeleitet. Er war bei der Tat offenbar erheblich alkoholisiert. Ein Atemalkoholtest war allerdings nicht möglich.
Schmierereien mit Filzstift
Gegen 22:45 Uhr ertappte eine Zivilstreife der Polizei am Bahnhof Emskirchen einen 18-Jährigen bei einer Sachbeschädigung auf frischer Tat. Er hatte vorher die Versammlung in Altschauerberg besucht. Während des Wartens auf den Zug beschmierte er dort ein Wartehäuschen mit einem Filzstift und wurde dabei von der Zivilkräften beobachtet. Gegen ihn wurde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet.
Identität bei rund 300 Personen festgestellt
Die Einsatzkräfte stellten anlässlich des Versammlungsgeschehens im Heimatort des Drachenlords vier Gegenstände zur Gefahrenabwehr sicher. Darüber hinaus wurde in der Zeit zwischen Montag, 16 Uhr, und Dienstagmorgen,4 Uhr, von rund dreihundert anwesenden Personen die Identität festgestellt. Gegen diese wird nun ein Bußgeldverfahren nach dem Versammlungsgesetz eingeleitet, da sie gegen das verfügte Versammlungsverbot verstoßen haben.
"Swatting" in Mittelfranken: Falsche Notrufe belästigen "Drachenlord" - Täter vor Gericht