Fränkisches Weihnachtspostamt sendet Hilferuf - Briefe vom Christkind in Gefahr?
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Himmelstadt, Montag, 11. November 2024
Bis Weihnachten dauert es nicht mehr allzu lang. Viele Kinder haben schon Wunschzettel und Briefe ans Christkind geschickt. Aber das Weihnachtspostamt im unterfränkischen Himmelstadt stößt aktuell an seine Grenzen.
Weihnachten rückt näher und in Franken laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren: Das Nürnberger Christkind stimmt sich auf seine Auftritte ein, die Termine für zahlreiche Weihnachtsmärkte stehen schon fest und das bayerische Weihnachtspostamt stellt bereits ein Team aus Helfern zusammen. Gemeinsam mit dem Christkind im unterfränkischen Himmelstadt sollen sie im einzigen Weihnachtspostamt Bayerns schon bald die Wunschzettel der Kinder beantworten. Einige helfende Hände fehlen dafür noch. Besondere Qualifikationen sind nicht erforderlich, jedoch sollten die Freiwilligen aus der Region stammen, da sie in der weihnachtlichen Poststelle in Himmelstadt arbeiten sollen.
"Mir sind in diesem Jahr fünf Leute weggefallen", bedauert die ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts, Rosemarie Schotte. Darunter seien allein drei junge Frauen, die Nachwuchs bekommen hätten oder erwarteten. Sollten dieses Jahr fünf bis sechs neue Helfer hinzukommen, würde die Zahl der Freiwilligen auf knapp 40 ansteigen, was ausreichend wäre.
Jährlich werden 70.000 Wunschzettel nach Himmelstadt geschickt
Diese Helfer haben bis Weihnachten alle Hände voll zu tun, da jährlich circa 70.000 Wunschzettel nach Himmelstadt (Landkreis Main-Spessart) gesendet werden. "Und jeder bekommt den Brief vom Christkind als Antwort", versprach die 83-Jährige. Schotte freue sich zwar über die zahlreichen Hilfsangebote aus ganz Bayern, doch logistisch sie die Beantwortung nur von Himmelstadt aus möglich: "Das ist alles wunderschön und lieb gemeint, aber wir verschicken ja die Post nicht nach Oberbayern zum Beantworten."
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Ab der kommenden Woche geht es im Weihnachtspostamt richtig los. Dann müssen die Ehrenamtlichen die Briefe aus aller Welt öffnen, lesen, nach bestimmten Kriterien sortieren, den Namen des Kindes auf ein standardisiertes Schreiben setzen, die Adresse des Empfängers auf den Antwortbrief schreiben und alles verschließen. Wer möchte, kann die Antworten auf die meist handschriftlich verfassten und liebevoll gestalteten Briefe der Kinder mit einigen persönlichen Zeilen ergänzen. Der Arbeitstag beginnt morgens um 9.00 Uhr. Wer kann, bleibt mehrere Stunden am Stück. Manche Helfer können nur morgens, andere wieder nachmittags. Vorgaben macht Schotte keine.
Himmelstadt ist eine von mehreren sogenannten Weihnachtspostfilialen in Deutschland. Schotte beantwortet Kinderbriefe seit 1993. Bei besonders eindrucksvollen Wunschzetteln oder Bitten schreibt sie einen persönlichen Antwortbrief zurück. Kinder haben die Möglichkeit, ihren Wunschzettel ab dem ersten Adventswochenende persönlich in Himmelstadt abzugeben. Am 1. Advent, der dieses Jahr auf den 1. Dezember fällt, öffnet die weihnachtliche Poststelle offiziell für Besucher. Als Ehrengast wird der Liedermacher Rolf Zuckowski erwartet. Der 77-Jährige ist vielen als Musiker und Komponist des Klassikers "In der Weihnachtsbäckerei" bekannt.
Adresse für den Brief an das bayerische Christkind
Laut Schotte sind bereits rund 2.000 Wunschzettel per Post eingetroffen. Ab Ende November nimmt die Zahl der eingehenden Briefe sprunghaft zu. Das Weihnachtspostamt in dem kleinen Dorf rund 20 Kilometer nördlich von Würzburg besteht seit 1986. In den Anfängen kamen jährlich etwa 3.500 Briefe an. Wer eine Antwort vom Christkind möchte, sollte seinen Brief "An das Christkind, Kirchplatz 3, 97267 Himmelstadt" adressieren.