Zwei Michelauer Schiedsrichterinnen zücken schon mal farbige Karten
Autor: Klaus Gagel
Michelau, Freitag, 17. August 2018
Die beiden jungen Schiedsrichterinnen Lea Borchert und Giulia Glatzer schrecken auch vor der blauen Karte nicht zurück.
Frauen als Schiedsrichter - einige Zuschauer atmen da tief durch, wenn bei einem Handballspiel ein Frauenteam mit Pfeife die Halle betritt. Doch die beiden Michelauerinnen Lea Borchert und Giulia Glatzer lassen sich davon nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil. Gemeinsam haben sie den Sprung in den C-Kader des BHV geschafft.
Der neue C-Kader dient zur Förderung des Schiedsrichternachwuchses im Handballsport. Eigene Schiedsrichter zu stellen, das ist eine Herausforderung für jeden Verein und so ist man beim TV Michelau froh, dass mit den beiden jungen Frauen hier eine empfindliche Lücke geschlossen wird. Beide spielen aktiv in der Frauenmannschaft des TV Oberwallenstadt in der Bezirksliga. Als Schiedsrichter treten sie für den TV Michelau auf, der keine eigene Damenmannschaft hat. Über ihre Schiedsrichtertätigkeit hinaus trainieren sie die Minis ihres Heimatvereins und damit begann auch ihr Einstieg ins Schiedsrichtergeschäft.
Vor drei Jahren ging's los
Denn der Erwerb des Trainerscheins für die Nachwuchsmannschaft erfordert auch den Schiedsrichterschein, und so haben die beiden bereits vor drei Jahren damit begonnen, auch Spiele zu pfeifen. Zunächst bis zur A-Jugend. "Das Ganze hat uns schon Spaß gemacht", verrät Lea Borchert und so war es eigentlich logisch, dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen wollte, sondern nach Höherem strebte. Der neue C-Kader zur Förderung des Schiedsrichternachwuchses bot sich an und gemeinsam absolvierte man den eintägigen Lehrgang als eines von zehn Schiedsrichterpaaren aus ganz Bayern. Der Lehrgang selbst fand an einem Wochenende statt und an einem weiteren Wochenende erfolgte dann die Prüfung.
Zweigeteilte Prüfung
Die besteht aus einem theoretischen Teil (Regelkunde) und einem praktischen Teil, bei dem ein Spiel zu leiten war. Die Prüfung wurde nicht im Team, sondern als Einzelner abgelegt, denn auch während der Saison muss ein Schiedsrichter Spiele ohne Assistenz leiten. Auch was an Organisatorischem zu leisten ist, muss jeder Schiedsrichter alleine beherrschen. "30 bis 35 Spiele in der Saison muss ein Schiedsrichterteam in der Regel pfeifen" verrät Giulia Glatzer.