Zuversicht statt Klagelied bei Baur
Autor: Ramona Popp
LKR Lichtenfels, Freitag, 13. Januar 2017
Die Zahlen waren im Vorjahr besser, die Stimmung nicht. Die Baur-Gruppe, größtes Unternehmen am Obermain, hat 200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.
Vor welch großen Veränderungen der gesamte Handel steht wurde beim festlichen Baur-Neujahrsempfang einmal mehr deutlich. Stillstand bedeutet Rückschritt, konstant ist nur der Wandel, die Digitalisierung eine der größten Umwälzungen überhaupt. Ähnliches hatte man schon im Vorjahr im Kaisersaal gehört. Damals konnte Albert Klein als Sprecher der Geschäftsführung von einer Umsatzsteigerung berichten, diesmal nicht. Vor allem die Geschäfte des Baur-Versands als Kernunternehmen blieben hinter den Erwartungen zurück, verzeichneten in der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr sogar ein Minus. Dieses konnte dank guter Entwicklungen im Dienstleistungs- und Logistikgeschäft der Baur-Gruppe ausgeglichen werden. Zum Ende des Geschäftsjahres im Februar wird ein Netto-Umsatz von 675 Millionen Euro erwartet - acht Millionen weniger als im Vorjahr. "Wir können nicht zufrieden sein - wir brauchen uns allerdings auch nicht zu verstecken", so die Einschätzung des Sprechers. Den eingeschlagenen Weg in der Umsetzung notwendiger Verbesserungen wolle man konsequent weiter beschreiten. Besonders würdigte Klein die "ausgesprochen hohe Indentifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen". Ihre Zahl hat sich um rund 200 auf 4000 erhöht. Für den Wissenschaftscampus, der heuer noch mit der Universität Bayreuth am Standort Burgkunstadt aufgebaut werden soll, warb Klein um Unterstützer. Der Weg zu den Fördertöpfen sei seitens der Politik geebnet. Als kraft- und schwungvolles Unternehmen beschrieb auch Georg Freiherr von Waldenfels Baur. Der Beiratsvorsitzende der Friedrich-Baur-GmbH nahm locker-charmant die Begrüßung vor. Damit die Möglichkeit zu Gesprächen beim traditionellen Treffen der "Baur-Familie" nicht allzu eingeschränkt werde, gab er mit einem Augenzwinkern zu verstehen, dass überlange Reden nicht erwünscht sind. "Wir hatten hier auch schon Redner, die ihre Aufgabe an diesem Rednerpult verkannt haben", sagte er und hatte die Lacher auf seiner Seite.