Zur Wahl bis aus Indien und Peru angereist
Autor: Andreas Welz
Vierzehnheiligen, Montag, 26. Februar 2018
Die Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen wählten ihre Ordensleitung. Regina Pröls bleibt Kongregationsleiterin und Generaloberin.
           
Im 16. Ordentlichen Generalkapitel der Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen wurden Kongregationsleiterin und Generaloberin Schwester Regina Pröls und Kongregationsvikarin Schwester Martina Selmaier wiedergewählt. Als Assistentinnen erhielten die Schwestern Claudia Hink (Wiederwahl), Beatriz Vásquez Mayta, Dorothea Köhler (Wiederwahl), Katharina Horn und Franziska Dieterle das Vertrauen ihrer Mitschwestern. 
Der Wahl stand Erzbischof Ludwig Schick vor. Er zelebrierte auch den Gottesdienst in der Kapelle des Mutterhauses im Anschluss an die Wahl. Er berichtete von der Deutschen Bischofskonferenz vor wenigen Tagen in Ingolstadt, als er vor dem Gremium sprechen durfte. Dabei richtete er die Bitte an die Kirchenvertreter: "Seid da, wo ihr gebraucht werdet". Dieses Wort gab Erzbischof Schick auch an die Schwestern weiter.
Wie Schwester Regina mitteilte, finde ein ordentliches Generalkapitel alle sechs Jahre statt. Es setze sich zusammen aus satzungsgemäßen Mitgliedern wie zum Beispiel der aktuell amtierenden Kongregations- und Regionalleitung und zusätzlich gewählten Delegierten. Die Delegationen aus den verschiedenen Ländern orientierten sich von der Anzahl her an der Personalstärke des jeweiligen Landes. Die Teilnehmerinnen werden Kapitularinnen genannt.
In diesem aktuellen 16. Ordentlichen Generalkapitel sind 22 Schwestern aus Deutschland, sieben aus Peru, drei aus Indien und eine Schwester aus Kroatien vertreten.
  
  Geistliche Einstimmung
 
"Solche Versammlungen werden nicht gehalten, sondern gefeiert", so die Generaloberin. In Vierzehnheiligen begannen die Aktivitäten für dieses Kapitel schon im Mai 2017 anlässlich eines sogenannten Vor-Kapitels. Dabei wurden Satzungstexte abstimmungsreif vorbereitet. Ende Januar reisten die Kapitularinnen aus allen zugehörigen Ländern nach Vierzehnheiligen. Zuerst stimmten sie sich geistlich auf das Generalkapitel in Form von Exerzitien ein. Das sind Tage des Schweigens und des Gebets bei gleichzeitigem Angebot, religiöse Vorträge zu hören.Der erste Teil des Generalkapitels schaut auf die zurückliegende Amtszeit. Die Verantwortlichen aus allen Ländern präsentierten ihren Lagebericht. "Trotz fortlaufender Information von Geschehnissen im Alltag durch interne Rundbriefe und wechselseitige Besuche sind derartige Sechs-Jahres-Berichte dennoch eine wertvolle Informationsquelle", stellte die Generaloberin fest.
Insgesamt sei festgestellt worden, dass das Wissen um die Lebensweise der Schwestern in anderen Ländern, ja auf entgegengesetzten Kontinenten, sehr inspirierend sein könne. Erstmals waren zwei Schwestern aus Peru zum Kennenlernen und Mithelfen für eine bestimmte Zeit in Indien gewesen. Im Bereich der Vegetation gebe es sehr viele Parallelen, im Bereich der Sprache aber sind Englisch- oder Deutschkenntnisse auf beiden Seiten die einzige Chance, miteinander reden zu können.
  
  Drei neue Assistentinnen
 
Drei von fünf Assistentinnen kommen neu in das Leitungsgremium: Schwester Beatriz Vásquez Mayta ist Peruanerin und lebt in Lima. Derzeit ist sie im Zentralhaus in Lima Konventsleiterin und für die Region Peru Regionalverwalterin. Für diese Aufgabe schöpft sie aus ihrem Betriebswirtschafts-Studium, welches sie in Deutschland absolviert hat. Schwester Katharina Horn arbeitet als Gemeindereferentin im Pfarreien-Verbund Banzer Stift-Bad Staffelstein-Lautergrund. Sie verantwortet mehrere Kleinprojekte in der Kongregation, wie zum Beispiel die Bibliothek, die Anfragen nach Führungen und spirituellen Angeboten im Mutterhaus in Vierzehnheiligen.
Schwester Franziska Dieterle ist Geschäftsführerin und Koordinatorin beim CCFMC, eines weltweit agierenden franziskanischen Spiritualitätsprojekts. Zusätzlich hat sie Ausbildungsverantwortung für die jungen Frauen, die ihr Interesse angemeldet haben, ins Kloster eintreten zu wollen, und sie ist immer wieder in der franziskanischen Kursarbeit aktiv.
"Hinter allem Tun und Lassen ist immer auch eine Motivation aus dem Glauben heraus verankert", so Schwester Regina. In diesem Generalkapitel hätten sich die Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen das Motto gegeben: "Leben aus dem Evangelium - Leben in Fülle". Wenn in wenigen Tagen die Vorhaben für die nächsten Jahre in Blick genommen sind, dann wird das neu gewählte Gremium seine Arbeit aufnehmen.